Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn redet nicht um den heissen Brei: «Es stimmt, wir stecken im Moment in Schwierigkeiten», bestätigte sie gegenüber der Zeitung «Bild». Das Blatt berichtete zugleich, der Schweizer Rennstall könne seinem Fahrer Nico Hülkenberg den Mai-Lohn nicht bezahlen. Auch Rechnungen von Zulieferern des Formel-1-Teams seien in den letzten Wochen nicht mehr bezahlt worden. Das aber wollte man in Hinwil ZH am Sitz von Sauber nicht bestätigen.
Doch offenbar läuft es dort seit längerem nicht mehr besonders gut. «Die Not bei der Sponsorensuche zeigt sich schon länger durch viele freie Werbeflächen auf dem C32-Rennwagen», schreibt das Magazin «Spiegel». «Aber wir werden da wieder rauskommen. Wir werden diese Saison auf alle Fälle zu Ende fahren», so Kaltenborn weiter zu «Bild».
Ein Deutscher und ein Mexikaner
In Hinwil hofft man nun auf einen neuen Sponsor. Sauber setzt offenbar auf den Einstieg aus Russland, um das Millionen-Loch zuzuschütten. Angeblich soll der Erdgasriese Gazprom an einer Partnerschaft interessiert sein. Derzeit sind die brasilianische Telefongesellschaft Claro, der mexikanische Telekommunikationskonzern Telmex, der Industriekonzern Oerlikon, der Netzwerkexperte NEC, Tequila Cuervo, der Chelsea FC, Certina, die Emil Frey und die mexikanische Versicherung Interproteccion Hauptsponsoren.
Sauber wurde von Peter Sauber gegründet und fährt seit 1993 in der Formel 1. Wie hoch das Budget des Rennstalls ist, ist nicht bekannt. Zur «Handelszeitung» sagte Kaltenborn vor zwei Jahren: «Genaue Zahlen geben wir keine bekannt. Aber man darf davon ausgehen, dass mit 100 Millionen Euro ein ordentliches Budget für ein Team zusammenkommt». Diese Saison fahren der Deutsche Nico Hülkenberg und der Mexikaner Esteban Gutiérrez für die Schweizer.