Es scheint, als träten vermehrt auch Retailbanken ins Scheinwerferlicht der Finanzbranche. Erst vor kurzem wechselte die Bank Linth ihren Besitzer, und bereits ist mit der Hypothekarbank Lenzburg eine weitere Regionalbank zum Thema von Übernahmegerüchten geworden. Die Teilnehmer und Referenten an diesem Anlass waren sich dann auch weitgehend einig, dass der Konsolidierungs- und Konzentrationsprozess innerhalb der Branche weitergehen wird. So gesehen war der Titel dieses Jahres, «Mit konzentrierten Kräften in die Zukunft», geradezu von prophetischer Qualität.
Wie das im Detail zu bewerkstelligen sei, erläuterten vor gut 100 Teilnehmern rund 20 Branchenvertreter. Unter ihnen Paul Nyffeler, RBA-Holding, der die Herausforderungen des Business Process Outsourcing beleuchtete. Die daraus folgende Arbeitsteilung wirft natürlich Fragen der Zusammenarbeit auf. Pierin Vincenz, Raiffeisen-Gruppe Schweiz, sprach passend dazu über die Kooperation in Netzwerkstrukturen, und Reto Erdin von der Basler KB referierte über die Zusammenarbeit seines Instituts mit der Bank Coop.
Mitentscheidend werden die Kunden, ihre Bedürfnisse und die angebotenen Lösungen sein. Die meisten Beiträge drehten sich um diesen Themenkomplex. Markus Gygax, PostFinance, und Beat Oberlin, Basellandschaftliche Kantonalbank, referierten zu Vertriebsthemen. Und die Schnittstelle zum Kunden thematisierte sowohl Marc Bürki, Swissquote Bank, als auch Peter Ritter, Clientis Bernerland Bank. Mit den Kundenbedürfnissen ändern sich auch die Produkte. Stefan Hoffmann von der Bankiervereinigung stellte die Frage, ob alternative Finanzierungsmethoden dazu führen, dass der klassische Bankkredit ein Auslaufmodell ist. Eindrucksvoll ist der Blick über den Atlantik, nämlich vielleicht einer in die Zukunft: Damian Zech berichtete mit eindrücklichen Beispielen von Wachovia (USA) über das Selbstverständnis der führenden amerikanischen Retailbanken: «We are retailers who happen to be in the banking business!»