In einem Brandbrief protestiert die Bankiervereinigung gegen neue Finma-Regeln zur Kundenaufklärung über Provisionen.
Dicke Luft zwischen der Schweizerischen Bankiervereinigung und der Finma: Patrick Odier, Präsident der Vereinigung, und sein Geschäftsführer Claude-Alain Margelisch beklagten sich heftig bei Finma-Chef Patrick Raaflaub über dessen jüngsten Vorstoss gegen die Provisionspraxis der Banken. Anlass waren Massnahmen, welche die Finma am 26. November nach einem restriktiven Entscheid des Bundesgerichts verkündet hatte. Die Banken müssten nun «alle potenziell betroffenen Kunden kontaktieren» und diese «sodann auf Anfrage über den Umfang der erhaltenen Rückvergütungen informieren», verlangt die Finma unmissverständlich.
Zwei Tage später forderten Odier und Margelisch die Finma in einem Brandbrief auf, ihre Massnahmen zu korrigieren. Das Schreiben liegt BILANZ vor. Die Behörde habe «ohne vorherige Rücksprache» gehandelt, ihr Vorgehen sei «unverhältnismässig» und entbehre der gesetzlichen Grundlage. «Dass die Banken jene Kunden, die nicht von sich aus reklamieren oder insistieren, im Ergebnis praktisch dazu auffordern sollen, geht zu weit», klagen die beiden.
«Es geht nicht an», schreiben sie, dass die Finma «die proaktive, systematische Aufklärung der Vermögensverwaltungskunden» über der Bank zugeflossene Entschädigungen vorschreibt.