Das britische Fintech Revolut verlässt zunehmend das klassische Banking und wird zu einem Vermittler weiterer Dienstleistungen. Nun lanciert es mit «Stays» eine Buchungsplattform für Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten. Diese sollen direkt aus der App von Revolut heraus gebucht werden können.

Jetzt, da sich die Welt langsam wieder öffne, habe jeder den Drang, zu verreisen, sagt Marsel Nikaj, Leiter Savings and Livestyle von Revolut zum Finanzportal «Finextra». Hier wolle man mit Stays ein neues Angebot schaffen. Eingeführt wird das Angebot vorerst nur in Grossbritannien. Weitere Länder dürften aber folgen.

Teil des Angebots ist ein Cashback auf Buchungen von 10 Prozent, wie Revolt in einem Blogbeitrag erklärt. Das allerdings nur für Premium-Kunden mit kostenpflichtigen Kontoplänen.

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Vorbild China: Die Bank-App als Warenhaus

Revolut folgt mit der Expansion einem allgemeinen Trend – und den grossen Vorbildern aus China. Firmen wie Alipay/Alibaba und Wechat haben dort vorgemacht, wie attraktiv integrierte Plattformen sein können. Mittlerweile würden 90 Prozent der elektronischen Zahlungen in China über solche digitalen Plattformen abgewickelt, die sowohl Angebote als auch den Bezahlvorgang enthalten, schrieb die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor kurzem in einer Studie.

Auch die Schweizer Bezahl-App Twint hat entsprechende Pläne, wie CEO Markus Kilb vor kurzem an einer Medienkonferenz darlegte. Twint ist in dieser Hinsicht auch schon weiter als viele andere Bezahlapps. Bereits heute lassen sich direkt aus der App hinaus etwa Parkuhren ansteuern oder Gutscheine kaufen.

Das soll nun weiter ausgebaut werden, wie Kilb an einem – noch fiktiven – Beispiel erklärte: «Ich gehe auf Twint, buche dort ein Kino-Ticket und schicke meiner Frau eine Einladung. Dann buche ich aus Twint heraus ein Restaurant und habe direkt die Speisekarte. Meine Bestellung wird dann direkt bezahlt.» Als erste Erweiterung setzt Twint auf Versicherungen, die direkt aus der App hinaus abgeschlossen werden können. Auch Ticketverkauf und Heimlieferung von Mahlzeiten sollen bald folgen.

Bei Revolut soll die Reise weiter gehen: Mittelfristig sollen weitere Tourismus-Angebote dazu kommen wie Flüge oder Mietautos. Schon heute erhalten Premium-Kunden teilweise Zugang zu Lounges an Flughäfen. Revolut spricht diesbezüglich selbst davon, eine «Super App» zu werden.