Das letzte Mal machte er in der Schweiz damit Schlagzeilen, dass er sich im Kanton Thurgau vorzeitig gegen Covid-19 impfen liess. Nun will der südafrikanische Geschäftsmann und Multimilliardär Johann Rupert den international tätigen Spitalbetreiber Mediclinic übernehmen. Der Chef von Luxusgüterriese Richemont plant dies zusammen mit der Genfer Kreuzfahrtgesellschaft MSC.
Die von der Familie Rupert – ihr Vermögen wird auf umgerechnet 7,6 Milliarden Franken geschätzt – kontrollierte Holdinggesellschaft Remgro besitzt bereits heute 45 Prozent der Mediclinic. Die Spitalgruppe ist an der Londoner Börse kotiert.
Johann Rupert hat Milliardensumme für Spitalgruppe Mediclinic geboten
Die Bieter offerieren 4,3 Milliarden Dollar (umgerechnet 4,3 Milliarden Franken) für die Übernahme. Mediclinic hat das Angebot mit der Begründung abgelehnt, dass das Unternehmen und seine Zukunftsaussichten damit «bedeutend unterbewertet» seien. Das Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren die Hälfte seines Wertes verloren; unter anderem kämpfte die Gruppe wie viele Spitalunternehmen mit den Folgen der Pandemie.
Das Investorenduo Remgro und MSC hat nun bis zum 7. Juli Zeit, um ein weiteres Angebot abzugeben.
Mit Remgro ist Johann Rupert bereits in den Bereichen Gesundheitswesen, Konsumgüter, Finanzen, Industrie und Infrastruktur investiert. Zur Genfer Richemont zählen Brands wie Cartier, Piaget, Jeager-Lecoultre und Chloé. MSC wird von der italienischen Unternehmerfamilie Aponte kontrolliert.
«Hirslanden bekommt keine Vorgaben aus Südafrika»
Als CEO der Schweizer Hirslanden-Gruppe ist Daniel Liedtke auch Mitglied der Geschäftsleitung von Mediclinic. Lesen Sie hier im Interview, wie er mit dem steigenden Margendruck umgeht und welchen Einfluss der südafrikanische Spitalkonzern hat.