Bei Richemont herrscht auf der Führungsetage weiter ein Kommen und Gehen. In letzter Zeit ist fast das ganze Management ausgewechselt worden, auch der Verwaltungsrat ist seit letzten Sommer neu zusammengesetzt.
Der radikale Umbau setzt sich fort. Wie «Le Temps» erfahren hat, stehen bald gleich drei Uhrenmarken unter neuer Führung. Bei Jaeger-LeCoultre übernimmt Anfang Mai Catherine Alix-Rénier den Chefposten. Zurzeit leitet die Managerin bei der Konzerntochter Van Cleef & Arpels die Region Asien-Pazifik.
Alix-Rénier löst bei Jaeger-LeCoultre Geoffroy Lefebvre ab, der die Uhrenmarke vorübergehend geleitet hat. Der frühere Jaeger-LeCoultre-Chef Daniel Riedo musste den Konzern bereits vor über einem Jahr verlassen.
Ein neuer Leiter für das E-Commerce
Nach seinem Kurzeinsatz bei Jaeger-LeCoultre wird Lefebvre jetzt Direktor von Baume & Mercier. Er übernimmt die Aufgabe von Alain Zimmermann, der bald für das gesamte E-Commerce-Geschäft von Richemont zuständig ist. Zimmermanns Posten wird neu geschaffen – was unterstreicht, wie bedeutend das Internetgeschäft für den Luxusgüterkonzern geworden ist. Auch bei einer dritten Uhrenmarke von Richemont kommt es zum Chefwechsel: Jean-Marc Pontroué wird Leiter des italienischen Herstellers Panerai. Er löst den langjährigen Chef Angelo Bonati ab.
Richemont-Eigner Johann Rupert hat sich zum Ziel gesetzt, das Management zu verjüngern. Die Wechsel erklären sich allerdings auch mit der Entwicklung der Geschäftszahlen: Richemont hat seine Uhren in den letzten Jahren nur schleppend verkaufen können. Besonders die Flaute in China setzte dem zweitgrössten Luxusgüterkonzern der Welt zu.
(mbü)