Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter plant einen Stellenabbau im grossen Stil. Der Grund ist eine Nachfrageflaute, die sich auch im Januar und Februar 2019 fortgesetzt hat.
Weltweit würden rund 5 Prozent der Stellen gestrichen, teilte Rieter am Mittwoch mit. Dies ergibt bei einem Personalbestand von gut 5100 Mitarbeitern einen Abbau von rund 250 Jobs. In welchen Regionen abgebaut wird, teilte Rieter nicht mit. Auch blieb offen, welche Funktionen betroffen sein werden. Für solche Angaben sei es zu früh, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AWP. In der Schweiz beschäftigt Rieter rund ein Fünftel aller Mitarbeiter.
Hintergrund des Abbaus ist eine Nachfrageflaute. Das schwache Marktumfeld habe auch in den ersten beiden Monaten 2019 angehalten und habe zu einer geringeren Nachfrage geführt, schrieb Rieter. Das Unternehmen erwartet deshalb für das erste Halbjahr und das Gesamtjahr einen «deutlichen Rückgang» von Umsatz und Gewinn (ohne Sondereffekte).
Weniger Bestellungen
Schon 2018 erhielt das Unternehmen nur noch Bestellungen im Wert von 868,8 Millionen Franken (-17%). Der Umsatz nahm hingegen dank Aufträgen aus besseren Zeiten noch zu (+11% auf 1,08 Milliarden). Unter dem Strich verdiente das Winterthurer Traditionsunternehmen 2018 deutlich mehr. Der Reingewinn kam bei 32,0 Millionen zu liegen, nachdem es im Vorjahr nur 13,3 Millionen gewesen waren.
Der Grund für die Gewinnsteigerung war jedoch primär ein Einmaleffekt. So waren im Vorjahr wegen der Neuausrichtung des deutschen Standorts Ingolstadt Restrukturierungskosten von 36 Millionen angefallen. Werden Restrukturierungskosten ausgeklammert, war die Profitabilität jedoch schon 2018 rückläufig, wie das Unternehmen einräumte. Begründet wurde dies unter anderem mit einem «unvorteilhaften Produktmix» im Neumaschinengeschäft, welches rote Zahlen schrieb.
(awp/bsh/mbü)