Die Medienunternehmen Ringier und Axel Springer planen die Gründung eines weiteren Joint Ventures, an dem beide Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt sein werden. Eine entsprechende Absichtserklärung ist bereits unterzeichnet worden.
In das Unternehmen eingebracht werden sollen einerseits sämtliche Deutschschweizer und Westschweizer Zeitschriftentitel von Ringier inklusive deren zugehörige Online-Angebote, sowie auch die Westschweizer Qualitätszeitung Le Temps, andererseits das Unternehmen Axel Springer Schweiz, in dem das gesamte Schweizer Geschäft der Axel Springer SE gebündelt ist. Die Gesellschaft soll unter dem Namen Ringier Axel Springer Medien Schweiz firmieren und ihren Sitz in Zürich haben. Ringier konsolidiert das geplante Unternehmen.
Mit dem neuen Unternehmen wollen die Partner ihre Wettbewerbsfähigkeit im Schweizer Leser- und Werbemarkt deutlich verbessern und insbesondere die Digitalisierung ihrer bekannten Marken forcieren. Durch diese Bündelung der Kräfte planen Ringier und Axel Springer ihre bereits bestehende, erfolgreiche Partnerschaft in Osteuropa auch auf das Schweizer Geschäft zu erweitern. Seit der Gründung der Ringier Axel Springer Media AG im Juli 2010, welche die Geschäfte in Osteuropa umfasst, konnte der Anteil des digitalen Geschäfts, der zum Start des Joint Ventures noch lediglich 7 Prozent betrug, mehr als verfünffacht werden. Aktuell liegt der digitale Umsatzanteil des Osteuropa-Joint Ventures bei 36 Prozent.
Voss als CEO
Designierter CEO des geplanten Gemeinschaftsunternehmens ist Michael Voss (45), das Präsidium des Verwaltungsrates soll Ralph Büchi (57), President International der Axel Springer SE, übernehmen. Michael Voss, aktuell CEO Publishing und Entertainment der Ringier AG, würde seinen Verantwortungsbereich behalten und Mitglied des Group Executive Boards der Ringier AG bleiben, die Geschäftsführung der Blick-Gruppe und alle Verwaltungsratsmandate bei den digitalen Tochtergesellschaften aber abgeben.
Marc Walder, CEO Ringier AG und Vizepräsident des geplanten Joint Ventures Ringier Axel Springer Medien Schweiz: «Dieser mit Axel Springer geplante Schulterschluss in der Schweiz macht sowohl journalistisch wie auch betriebswirtschaftlich Sinn. Die komplementären Portfolien beider Unternehmen beinhalten hervorragend positionierte Publikationen. Unser bestehendes Joint Venture in Ost-Europa zeigt, wie stark beide Parteien von einer solchen Zusammenarbeit profitieren können.»
Büchi: Ausgezeichnete Grundlage
Ralph Büchi, President International, Axel Springer SE: «Das geplante Schweiz-Joint Venture bildet eine ausgezeichnete Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Weiterentwicklung der starken Medienmarken von Ringier und Axel Springer in der Deutschschweiz und der Romandie, sowohl für die Printtitel als auch die digitalen Angebote.»
Die Details für die abschliessende Vertragsvereinbarung werden in den nächsten Wochen erarbeitet. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsgremien der beiden Unternehmen sowie der Wettbewerbsbehörden.
(ise/ccr)