Dieser Entscheid dürfte den Südbadenern ennet der Grenze nicht schmecken: Rivella hat entschieden, seine Schweizer Nationalgetränke nicht mehr in deutschen Detailhandel zu verkaufen. Im Gegensatz zu den Bundesbürgern entlang der Schweizer Grenze, konnte sich Rot, Blau und Grün in der ganzen Bundesrepublik nicht durchsetzen, schreibt die «Badische Zeitung». Es handle sich nicht um einen temporären Lieferunterbruch, sondern um eine definitive Massnahme des Schweizer Getränkeherstellers mit Sitz in Rothrist AG.
Der Entscheid, die Milchserumbrause vom deutschen Markt zu nehmen, fiel Anfang 2019. Der Versuch, sich in Deutschland zu etablieren, sei gescheitert, sagt Thomas Warring, Leiter der internationalen Geschäfte, zu BLICK: «Es ist uns nicht gelungen die Konsumentennachfrage über die Zeit signifikant zu steigern. Aus diesem Grund konnten wir trotz des grossen personellen und finanziellen Einsatzes unsere Umsatzziele zuletzt in Süddeutschland nicht erreichen. Wir haben uns entschieden, die Marktbearbeitung aufzugeben.»
Harte Konkurrenz im Nachbarland
Der Getränkemarkt in Deutschland sei stark umkämpft. Der Aufwand, um erfolgreich zu sein hoch, die Gewinnmargen gering. Auch das deutsche Pfandsystem habe Probleme bereitet, so Warring. Ein kleines Fenster lässt Warring offen für deutsche Rivella-Fans. «Es besteht weiterhin die Möglichkeit, Rivella in Deutschland über Spezial-Shops zu beziehen, auch online», so der Rivella-Manager.
Die Schweizer Familienunternehmung schrieb im Jahr 2017 mit 29 Millionen Litern verkaufter Rivella ein Rekordjahr im Ausland. Die Zahlen für das vergangene Jahr sind noch nicht bekannt. Besonders erfolgreich ist Rivella in den Niederlanden, dem ältesten und gleichzeitig bedeutendsten Auslandmarkt des Schweizer Nationalgetränkeherstellers.
Dieser Artikel erschien zuerst beim «Blick» mit dem Titel: «Rivella stoppt Verkauf seiner Getränke in Deutschland».