Ein Mitglied der Roche-Aktionärsgruppe hat 2,7 Millionen Inhaberaktien verkauft, wie der Basler Pharmakonzern am Freitag bekannt gibt. Davon habe die Roche Long Term Foundation 540'000 Titel zur Deckung von aktuellen und zukünftigen Verpflichtungen unter Vergütungs- und Beteiligungsplänen erworben. Insgesamt hat der Deal einen Wert von rund 840 Millionen Franken.
Bei der Verkäuferin handelt es sich wohl um Familien-Mitglied Maja Hoffmann, die zuletzt viel Geld in ein Museum im französischen Arles gesteckt hat. Der 56 Meter hohe Turm mitten im Camargue-Städtchen hat gross zu reden gegeben. Der Pharmakonzern wollte das auf Anfrage nicht kommentieren. Bestätigt wird nur, dass es sich um ein Familien-Mitglied handelt.
Klar ist nur: Seit dem Rückkauf der von Konkurrentin Novartis gehaltenen Inhaberaktien ist die Stimmenmehrheit der Familien-Mitglieder so komfortabel, dass auch der Verkauf einzelner Pakete aus dem Kreise der Pool-Mitglieder die Kontrolle über den Pharmakonzern nicht infrage stellt.
Kontrollmehrheit schrumpft leicht auf 65 Prozent der Stimmrechte
Die stimmrechtsverbundene Aktionärsgruppe werde nach Vollzug dieser Transaktion noch rund 65 (zuvor 67,5) Prozent der Inhaberaktien von Roche halten, teilt die Roche mit. Die Erben des Roche-Gründers Fritz Hoffmann-La Roche kontrollieren den Pharma- und Diagnostikriesen über eine Mehrheit der Stimmrechte der Inhaberaktien. Das Gros des gesamten Roche-Kapitals entfällt auf die nicht stimmberechtigten Genussscheine.
Mitglieder des Pools sind: Andre Hoffmann, Marie-Anne Hoffmann, Vera Michalski, Alexander Hoffmann, Frederic Hoffmann, Isabel Hoffmann, Lucas Hoffmann, Marina Hoffmann, Kasia Larrieu-Barbotin, Tatiana Fabre, Andreas Oeri, Catherine Oeri, Sabine Duschmale, Jorg Duschmale, Lukas Duschmale und die Stiftung Wolf.
Eine weitere bedeutende Roche-Aktionärin ist Maja Oeri mit einem Anteil von 7,6 Prozent an den Inhaberaktien. Die verbleibenden 24,9 Prozent der Inhaberaktien werden frei gehandelt. Insgesamt machen die stimmberechtigten Inhaberaktien lediglich einen Anteil von 13,2 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aus. Die verbleibenden 86,8 Prozent haben keine Stimmrechte.
(sda/hec/rul)