In der Fusion mit Novartis sehen Experten eine industrielle Logik. Wieso wehren Sie sich so vehement?
Franz Humer: Es gibt hier keine industrielle Logik.

Sie sehen keinerlei Vorteile?
Nur dass man Kosten sparen kann. Aber unser Geschäft ist nicht von Kosteneinsparungen bestimmt. In der Pharmaindustrie müssen Sie auf Grund der Patentabläufe rund alle zwölf Jahre Ihr gesamtes Produktportfolio erneuern. Entscheidend ist die Innovationskraft. Und dieser Innovationsmotor wird durch eine Grossfusion empfindlich gestört.

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Ihre eigenen Zusammenschlüsse, etwa mit Boehringer Mannheim oder Genentech, erwiesen sich als klug.
Das waren Akquisitionen, keine Fusionen. Wir haben uns am Konsolidierungsprozess in der Branche mit vier oder fünf grossen Firmenkäufen beteiligt. Wir werden uns in diesem Sinn auch weiter daran beteiligen.

Schliessen Sie eine Fusion generell aus oder nur jene mit Novartis?
Eine Fusion – mit wem auch immer – kommt nicht in Frage. Wir sind uns da im Verwaltungsrat und in der Konzernleitung absolut sicher. Es geht nicht gegen Novartis, sondern gegen die Prinzipien einer Grossfusion.

Ist Roche allein stark genug?
Roche fokussiert klar auf Pharma und Diagnostika. Die Kombination beider Tätigkeitsfelder wird in der Medizin künftig eine entscheidende Rolle spielen. Da haben wir einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil.