Der Pharma-Konzern Roche kann eine weitere Zulassung für das Krebsmedikament Avastin vermelden. Avastin (Bevacizumab) sei von der Europäischen Kommission in Kombination mit Chemotherapie für die Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs registriert worden, teilt Roche am Mittwoch mit. Die Zulassung gelte im Detail für die Kombination mit einer Standard-Chemotherapie, bei denen keine Platintherapie möglich sei.
Der vorberatende Ausschuss der EU-Kommission hatte Avastin für diese Indikation Ende Februar 2015 zur Zulassung empfohlen. In den USA wurde das Krebsmedikament für dieselbe Indikation bereits im August 2014 zugelassen und in der Schweiz im Dezember vergangenen Jahres. Darüber hinaus sei das Medikament zur Behandlung von fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs bisher auch in sechs weiteren Ländern registriert.
Gebärmutterhalskrebs verläuft oft tödlich
Die Avastin-Chemotherapie-Kombination trage dazu bei, dass Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs länger überleben als mit einer alleinigen Chemotherapie, so Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung. Zurzeit seien weniger als eine von sechs Frauen mit der Erkrankung fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebsarten tritt Gebärmutterhalskrebs laut Mitteilung sehr oft bei jüngeren Frauen im Alter zwischen 35 und 44 Jahren auf.
Mit Avastin, das zur Behandlung mehrerer Krebsarten zugelassen ist, erzielte Roche im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 6,42 Milliarden Franken. Nur mit Mabthera/Rituxan erreichte der Konzern damals mehr Erträge mit 6,90 Milliarden Franken.