Roche geht mit seiner Übernahmeofferte für den US-Genspezialisten Spark Therapeutics in die nächste Runde. Wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte, wurde die Frist nun bis zum 25. November 2019 verlängert. Ansonsten wäre die Frist am morgigen Mittwoch abgelaufen. An den Konditionen wurde sonst nichts geändert.
Demnach bietet Roche den Spark-Aktionären auch weiterhin 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie. Den Zukauf würde sich der Pharmakonzern dann mehr als vier Milliarden US-Dollar kosten lassen.
Mit der Verlängerung reagiert Roche den Angaben zufolge auf die Untersuchungen der britischen und der US-Wettbewerbsbehörden. Während aus den USA zuletzt positive Töne zu hören waren, hat die britische Wettbewerbsbehörde (CMA) eine genauere Untersuchung angekündigt.
Zuletzt waren Roche etwa 20,3 Prozent der ausstehenden Spark-Aktien angedient worden.
Spark gehört zu Gentherapie-Pionieren
Roche hat die Durchführung der Übernahme schon mehrmals verschieben müssen. Neben den Wettbewerbsbehörden haben sich in den USA einige Spark-Aktionäre gegen die Übernahme gestellt. Unter dem Strich erachten sie die gebotenen rund vier Milliarden US-Dollar als zu wenig. Spark habe in dem Übernahmeprospekt seine tatsächliche geschäftliche Situation nicht adäquat dargestellt, lauten ihre Vorwürfe.
Mit dem Kauf von Spark würde Roche auf einen Schlag zu einem führenden Unternehmen im zukunftsträchtigen Bereich Gentherapie aufsteigen. Die Amerikaner gehören zu den Pionieren in diesem Bereich.
Behandlung der Bluterkrankheit
Zudem hat Spark eine neuartige Gentherapie zur Behandlung der Bluterkrankheit (Hämophilie A) in der Pipeline, die schon bald auf den Markt kommen könnte. Mit dem eigenen Mittel Hemlibra gehört Roche bereits heute zu den führenden Unternehmen im Bereich Hämophilie, sichert sich aber mit dem Kauf von Spark einen Spitzenplatz für das Wettrennen um künftige Therapieformen.
Warum sich die Wettbewerbshüter mit der Übernahme des Unternehmens von Jeff Marrazzo schwer tun, lesen Sie hier.
(awp/gku)