Es sehe ganz danach aus, als ob hier jemand seine Frühstücksflocken gegessen hätte, schrieb der amerikanische Fachdienst «Fierce Pharma». Drei Deals in 48 Stunden, das kommt selbst bei einer hyperaktiven Truppe wie der von Genentech in South San Franciso nicht alle Tage vor.
Den Auftakt machte am Dienstag der Abschluss eine Zusammenarbeit mit der japanischen Sosei Heptares. Das in Tokio domizilierte Unternehmen bekommt in einem ersten Schritt eine Zahlung von 26 Millionen Dollar. Sollten sich die Hoffnungen erfüllen, so werden Meilensteinzahlungen in der Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar fällig.
Genentech spart mit Informationen
Unklar bleibt, um welche Indikationen es bei dem Deal mit der Roche-Tochter geht. James Sabry, ehemals Chef des Genentech-Partnering und nun in der Basler Roche-Zentrale konzernweit für das Scouting vielversprechender Biotech-Startups verantwortlich, liess sich lediglich mit der Aussage zitieren, er glaube, dass die Plattform von Sosei Heptares eine Rolle bei der Bekämpfung «zahlreicher schweren Krankheiten» spielen werde.
Klar ist: Das japanische Unternehmen ist bereits mit mehreren grossen Pharmafirmen im Geschäft, darunter mit Allergan (Alzheimer), AstraZeneca (Immunonkologie) und Novartis (Asthma). Bei Novartis wurde im April eine Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar fällig, nachdem das Unternehmen die Marktzulassung für ein Asthmamedikament in Europa bekommen hatte.
Unmittelbar nach Abschluss des Deals mit Japan wurde die kalifornische Roche-Tochter in Massachusetts fündig. Dort sitzt das Biotechunternehmen Skyhawk auf einer Plattform zur Bekämpfung von Krebs und mehrerer neurodegenerativer Krankheiten. Auch hier fliessen die Informationen nur spärlich. Im Erfolgsfall soll das in Waltham in der Nähe von Boston domizilierte Unternehmen bis zu zwei Milliarden Dollar bekommen, dafür bekommt Genentech die weltweite Kommerzialisierungsrechte für potentielle neue Therapien gegen nicht weiter spezifizierte onkologische und neurologische Erkrankungen.
Neue Therapieklasse
Bleibt – als letzter Streich in der Serie – die Zusammenarbeit mit Convelo Therapeutics. Das Unternehmen als Cleveland, Ohio, arbeitet an einer neuen Therapieklasse zur Behandlung von neurologischer Erkrankungen, insbesondere Multiple Sklerose. Ein Feld, auf dem Roche bereits heute mit Ocrevus eine bedeutende Stellung einnimmt.
Das ebenfalls aus der kalifornischen Forschungsküche stammende Medikament gilt als die erfolgreichste Lancierung aller Zeiten bei Roche.