Roche bleibt auf der Erfolgsspur. Nachdem der Pharmakonzern seinen Umsatz in den ersten neun Monaten stärker als erwartet gesteigert hat, erhöht das Management zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose.
Das gute Abschneiden verdankt Roche vor allem seinen jüngeren Produkten, die den negativen Einfluss von Nachahmerprodukten mehr als ausgeglichen haben.
Pharmasparte weist starke Zahlen vor
Den Umsatz für die ersten neun Monate 2019 bezifferte Roche in einer Mitteilung am Mittwoch auf 46,1 Milliarden Franken, ein Plus von 9 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen betrug die Zunahme 10 Prozent.
Dabei steigerte die grössere Pharmasparte die Einnahmen um 12 Prozent auf 36,6 Milliarden Franken. Im Bereich Diagnostics fielen die Erlöse mit 9,5 Milliarden (+1 Prozent) etwas höher als im Vorjahr aus. Traditionell legt Roche zum ersten und dritten Quartal nur Umsatzzahlen vor.
Umsatzplus dank neuer Mittel
Die Umsatzentwicklung der Pharmasparte wurde massgeblich durch die Verkäufe mit den Hauptwachstumsträgern Ocrevus zur Behandlung der multiplen Sklerose, Hemlibra, das neue Präparat gegen Hämophilie, sowie die Krebsmedikamente Tecentriq, Perjeta und Avastin getragen. Sie alle gehören mit Umsätzen jenseits der Milliarden-Schwelle denn auch zu den neuen Blockbustern im Roche-Portfolio. Einzige Ausnahme war Hemlibra, das aber auch noch nicht so lange zugelassen ist.
Das starke Wachstum der neuen Produkte glich die Umsatzrückgänge bei Herceptin und MabThera/Rituxan mehr als aus. Die Umsätze mit MabThera/Rituxan lagen laut Mitteilung um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Vor allem in Europa (-33%) und Japan (-46%) machte sich der Einfluss von Nachahmerprodukten für das Mittel bemerkbar.
Analysten hatten weniger erwartet
In den USA stiegen die Verkäufe dagegen um 4 Prozent an. Hier konnte Roche durch die Verwendung des Mittels in der Immunologie und der Onkologie sowie durch die Verwendung der subkutanen Formulierung profitieren. Noch deutlicher bekam Roche die Wirkung der Biosimilars bei seinem Krebsmittel Herceptin zu spüren. Die Umsätze fielen weltweit um 9 Prozent.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Roche die Analysten-Erwartungen (AWP-Konsens) überwiegend übertroffen.
Wachstum über 2019 hinaus
Für das Gesamtjahr erhöht Roche den Ausblick erneut und strebt zu konstanten Wechselkursen neu ein Verkaufswachstum im hohen einstelligen Bereich an. Zuvor hatte der Konzern ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Für den Kerngewinn je Titel wird zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht. Zudem beabsichtigt der Konzern, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.
CEO Severin Schwan wiederholt in der Mitteilung zudem frühere Aussagen, wonach Roche auch über 2019 hinaus weiter wachsen soll. Dabei stützt er sich auf die anhaltend starke Nachfrage nach den neunen Medikamenten.
Darüber hinaus zeigt sich Roche auch weiterhin zuversichtlich, noch im laufenden Jahr die Übernahme des Genspezialisten Spark abzuschliessen. Die wettbewerbsrechtliche Prüfung der Transaktion sei im Gange, und die Parteien arbeiteten aktiv mit den Behörden in den USA und im Vereinigten Königreich zusammen, um diesen Prozess zu erleichtern.
(awp/mbü)