Die Ruag MRO Holding muss sich schon wieder einen neuen Chef suchen. CEO Brigitte Beck hat das Unternehmen weniger als ein Jahr lang geführt.
Beck habe sich entschieden, die Holding zu verlassen und sich beruflich neu zu orientieren, teilte das Unternehmen am Montag mit. Ihr Entscheid erfolge vor dem Hintergrund zweier öffentlicher Auftritte von ihr im Frühjahr 2023 und der daraus entstandenen Kontoverse.
So hatte Beck die EU-Länder an einer Podiumsdiskussion aufgefordert, Schweizer Waffensysteme in die Ukraine zu liefern, weil die Schweiz «nichts» dagegen tun würde. Nach einem brisanten Interview, schrieb sie zudem ihre eigenen Aussagen beim Gegenlesen um und versuchte eine Veröffentlichung der zuerst getätigten Äusserungen zu unterbinden.
Führungswechsel soll Kontroverse beenden
Der Verwaltungsrat habe in der Folge sein Aufsichtspflicht wahrgenommen und eine vertiefte Abklärung vorgenommen. Das Resultat dieser Arbeit ergebe weder straf- noch sanktionsrechtliche Vergehen der involvierten Personen, so die Mitteilung.
Es habe sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass die anhaltende Kontroverse letztlich nur über einen Führungswechsel zu beenden sei.
Christian Priller und Thomas Kipfer übernehmen interimistisch
Die Suche nach einem neuen CEO ist bereits eingeleitet. In der Zwischenzeit übernehmen Finanzchef Christian Priller sowie Thomas Kipfer, der Leiter der Geschäftseinheit Air gemeinsam die operative Führung.
(awp/gku)