Die USA rücken in den Fokus des Technologie- und Rüstungskonzerns Ruag. Der Staatsbetrieb beliefert bereits das US-Satellitenprojekt Oneweb von Virgin-Milliardär Richard Branson sowie Space X von Tesla-Gründer Elon Musk. Jetzt wird das Geschäft weiter ausgedehnt: «Mit dem Team von Amazon-Chef Jeff Bezos befinden wir uns zurzeit in Gesprächen für sein Projekt Blue Origin», sagt Ruag-Space-Chef Peter Guggenbach zur «Handelszeitung». Blue Origin ist ein Raumfahrtprojekt für wiederverwendbare Raketen- und Flugsysteme in die Erdumlaufbahn und zurück auf den Boden.
Wegen einer Vielzahl neuer Projekte im Space-Bereich baut die Ruag die bestehenden US-Standorte in Florida und Alabama aus sowie einen weiteren im Silicon Valley auf. Bei Letzterem geht es um ein Produktentwicklungszentrum mit 15 bis 20 Mitarbeitern für Technologien in Hochleistungssatelliten.
Streit vor Gericht
Darüber hinaus produziert die Ruag ab 2018 in Decatur im Bundestaat Alabama auch Strukturteile für Trägerraketen der United Launch Alliance ULA. «Die Teile für die Nutzlastverkleidung der US-Rakete Atlas, die wir bisher in der Schweiz gefertigt haben, werden dann in den USA produziert», sagt Guggenbach. Zudem entsteht in Florida eine neue Produktion für Satellitenstrukturen, in der Nähe zum Kunden Oneweb. Das Oneweb-Projekt alleine bringt der Ruag über die nächsten Jahre einen Umsatz von 90 Millionen Franken.
Belastet wird das US-Engagement der Ruag nur von einem Rechtsstreit mit der US-Partnerfirma Seakr. Die Ruag klagt 4,5 Millionen Dollar wegen mutmasslichen Vertragsbruchs und betrügerischer Absicht seitens Seakr ein. Seakr bestreitet die Vorwürfe und werde «alles Nötige unternehmen, um seine Rechte zu wahren».
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