Knall bei Salt: Der Telekommunikationsanbieter, der eben erst eine Internet- und TV-Offensive lanciert hat, wechselt per 1. September überraschend den Chef aus.

Pascal Grieder übernimmt ab nächster Woche die operative Leitung von Andreas Schönenberger, wie Salt am Montag mitteilte. Schönenberger hatte den CEO-Posten im Jahr 2016 übernommen, früher hatte er den Chefposten bei Google Schweiz inne gehabt.

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Die Verdienste von Schönenberger wurden in der Mitteilung verdankt. Unter seiner Führung habe Salt die IT-Transformation abgeschlossen und sei zu einem «kosteneffizienten Telekommunikationsdienstleister» geworden. Schönenberger bleibe auch Mitglied des Salt-Verwaltungsrats, hiess es.

Aufgabe: Wachstum beschleunigen

Der 41-jährige Grieder war zuletzt beim Beratungsunternehmen McKinsey tätig und beriet dort auch international tätige Telekomfirmen. Er verfüge über «ausgezeichnete Marktkenntnisse» im Telekommunikationssektor, liess sich Salt-Besitzer Xavier Niel in der Mitteilung zitieren. «Unser Ziel ist, das Wachstum von Salt zu beschleunigen», so der französische Telekomunternehmer.

Grieder ist bereits der dritte CEO von Salt, seit Niel die damalig Orange vor knapp vier Jahren gekauft hatte. Zehn Monate nach dem Kauf warf der Schwede Johan Andsjö überraschend das Handtuch.

Keine Zahlen zum Festnetzgeschäft

Der jetzige Chefwechsel kommt mitten in der Festnetz-Offensive von Salt. Im März kündigte das Unternehmen nach über sieben Jahren Absenz die Rückkehr ins Festnetzgeschäft an: Mit Kampfpreisen und dem schnellsten Internet der Schweiz wollte die Firma den hiesigen Markt aufmischen.

Offizielle Informationen darüber, wie gut dies bislang gelungen ist, liegen nicht vor. Die Chef von Swisscom und Sunrise hatten in den letzten beiden Wochen aber erklärt, dass sie keinen «Salt»-Effekt spürten. Ganz im Gegenteil vermeldeten sie zum Teil einen starken Kundenzuwachs in den Bereichen TV und Internet.

Eine Salt-Sprecherin wollte auf Anfrage von AWP keine Angaben zum aktuellen Geschäftsgang machen. Zahlen würden am kommenden Mittwoch vorgelegt, wobei aber auch dann «aus Wettbewerbsgründen» keine Detailzahlen zum Festnetzgeschäft genannt würden.

(awp/mlo/tdr)