Eine Firma zu retten, sei doch weitaus aufregender, als sie tagtäglich führen zu müssen, sagte einst Robert Louis-Dreyfus, von allen RLD genannt. Und Firmen hat der Franzose mit Schweizer Pass viele gerettet. Nach kurzer Zeit im väterlichen Betrieb, dem Rohstoffhandelshaus Louis Dreyfus, beweist er 1982 erstmals sein Talent als Sanierer beim US-Pharmaforscher IMS. Er putzt die Firma heraus und verkauft sie sechs Jahre später. Der Mann, der einst durchs Abitur fiel und sich dennoch in Harvard einen Master holte, kassiert für seine Beteiligung den zwanzigfachen Gewinn.

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Erfolg um Erfolg. 1989 steigt RLD bei Saatchi & Saatchi ein. Er holt die Londoner Werbefirma aus der Krise. Vier Jahre später packt er seine Koffer – und streicht enorme Kapitalgewinne ein. Auf Drängen der Bank Crédit Lyonnais übernimmt er ein Aktienpaket und den Chefsessel bei Adidas, die aus dem letzten Loch pfeift. RLD verlagert die Produktion nach Asien, kauft Firmen dazu und bringt den Sportartikelhersteller an die Börse. 2001 geht er – um zig Millionen reicher. Der Fussballfan stellt als Mitbesitzer ebenso die Zuger Sportmarketingfirma Infront auf die Beine und kauft sich den Fussballklub Olympique Marseille.

Zur Jahrtausendwende kehrt er zur Louis-Dreyfus-Gruppe zurück. Erst 2006 übernimmt er das oberste Kommando. Den Job akzeptiert hat er auch nur «aus Liebe zu meinem Vater». Sofort beginnt RLD mit dem Umbau, zieht Spezialisten in Genf zusammen und baut dort die neue Handelszentrale auf.

Am 4. Juli 2009, mit 63 Jahren, stirbt Robert Louis-Dreyfus in Zürich an Krebs.