Das spanische Geldhaus Santander wehrt sich gegen die 100 Millionen Euro schwere Klage des ehemaligen UBS-Investmentbankchefs Andrea Orcel. Die Bank werde sich gegen die Klage von Orcel verteidigen, sagte der Sekretär des Verwaltungsrats am Dienstag auf einer ausserordentlichen Generalversammlung.
Santander hatte Orcel vergangenen September zunächst zum neuen Bankchef ernannt - mit dem Plan, dass der Italiener das Amt Anfang 2019 antritt. Im Januar liessen die Spanier den Investmentbanker dann fallen, nachdem sich beide Seiten nicht auf das Gehalt einigen konnten. Orcel wirft Santander Vertragsbruch vor und hat die Bank deshalb in Madrid verklagt.
Santander werde vor Gericht beweisen, dass die Bedingungen für eine Anstellung Orcels nicht erfüllt gewesen seien und die im Januar genannten Gründe für die Entscheidung den Tatsachen entsprochen hätten, sagte der Sekretär Jaime Perez Renovales. Damals erklärte Santander, die beiden Seiten hätten sich nicht auf eine Entschädigung für den Manager einigen können.
Dabei ging es um Vergütungen, die die UBS Orcel in den vergangenen sieben Jahren zugesprochen hatte, er aber erst in Zukunft hätte einlösen können. Bei einem Wechsel eines Managers übernimmt üblicherweise der neue Arbeitgeber diese Ansprüche. Bei Orcels Berufung im September 2018 sei es nicht möglich gewesen, die Höhe der Entschädigungen zu bestimmen. Als die Summe dann bekannt wurde, habe sie deutlich über den Erwartungen des Verwaltungsrats gelegen, hiess es im Januar.
(awp/mlo)