Die Faisal Private Bank in Genf steht zum Verkauf. Die Eigentümer und die Finanzmarktaufsicht Finma prüfen die Angebote von drei potenziellen Käufern, wie Recherchen der «Handelszeitung» ergeben haben. Faisal-Chef Mark Koch bestätigt die Verhandlungen. «Es handelt sich um einen Interessenten aus Grossbritannien sowie zwei Interessenten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.» Alle drei hätten grosse Erfahrung im islamischen Bankenwesen.
Der Käufer soll kontrollierender Hauptaktionär werden. Grund für den Verkauf ist nach Bankenangaben ein Ultimatum der Finma, das im Juni abläuft. Gelingt es der Faisal Private Bank bis dahin nicht, neues Kapital in substanziellem Umfang zu beschaffen, droht dem Institut der Entzug der Schweizer Banklizenz. Die Finma kommentiert den Fall auf Anfrage nicht.
Die Bank gehört zur DMI-Gruppe des saudischen Prinzen Mohammed al-Faisal, die ihren Sitz ebenfalls in Genf hat. Faisal Private Bank hat mit Investitionen in Immobilienprojekte in den USA und Osteuropa in den Jahren 2008 und 2009 viel Geld verloren. Die DMI-Gruppe hat daraufhin 80 Millionen Franken eingeschossen. Seither habe sich die Bank neu aufgestellt, wie Geschäftsführer Koch sagt. Die Weiterentwicklung des Instituts hänge von den Plänen des künftigen Hauptaktionärs ab. Zielmarkt werde der Nahe Osten bleiben.