SBB Cargo ist nach tiefroten Zahlen im Jahr 2017 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Damit hat sich im Gesamtjahr 2018 der Trend fortgesetzt, der sich mit dem Gewinn im ersten Halbjahr bereits abgezeichnet hat.

Die Güterbahn schliesst im Jahr 2018 gesamthaft «deutlich besser als im Vorjahr ab und ist wieder zurück in den schwarzen Zahlen», teilten die SBB am Freitag mit. Das Bahnunternehmen führt dies auf mehrere Faktoren zurück: Der Umsatz sei gestiegen, im System-Wagenladungsverkehr sei die Anzahl der transportierten Wagen gestiegen und das Sanierungsprogramm zeige Wirkungen, sagte Mediensprecher Christian Ginsig auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

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Wie hoch der SBB-Cargo-Gewinn 2018 ausfällt, sagte er indes nicht. «Zahlen im Detail liefern wir an der Bilanzmedienkonferenz im März.»

Gewinn bereits im ersten Halbjahr

Im Jahr 2017 hat SBB Cargo einen Verlust von 239 Millionen Franken eingefahren. Dieser Negativ-Posten setzte sich zusammen aus einmaligen Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie einem operativen Verlust von 31 Millionen Franken.

Im ersten Halbjahr 2018 resultierte dann ein kleiner Gewinn von 3,4 Millionen Franken. Erfahrungsgemäss sei das zweite Halbjahr für den Gütertransport schwieriger als das erste, hiess es bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Zudem stellte das Unternehmen damals einmalige Zusatzaufwände für die Umstellung auf das neue Planungssystem «Caros» in Aussicht. Insofern dürfte sich der Gewinn von SBB Cargo im 2018 im tiefen einstelligen Bereich bewegen.

SBB-Chef und SBB Cargo Verwaltungsratspräsident Andreas Meyer hatte angesichts des Verlusts 2017 im letzten Frühling einen massiven Abbau bei der Güterbahn angekündigt: Bis zum Jahr 2023 sollen 800 von 2200 Stellen abgebaut und 170 von 344 Bedienpunkten auf den Prüfstand gestellt oder geschlossen werden.

Sistierung des Abbaus gefordert

Für die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV liegt die Ergebnissituation wieder in akzeptablen Bandbreiten. Damit werde deutlich, dass der vorgesehene «Kahlschlag ... unverhältnismässig war», lässt sich SEV-Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn in einer Mitteilung zitieren. Die Forderung des SEV: «SBB Cargo muss Kahlschlag sistieren».

Die SBB teilten am Freitag zudem mit, dass SBB Cargo seit dem 1. Januar dieses Jahres eine eigenständige Konzerngesellschaft sei. Damit setzen die SBB nun um, was der Bundesrat mit neuen strategischen Zielen vorgegeben hatte. Im Verlauf von 2019 sollen SBB und SBB Cargo weiter entflochten werden, im Frühjahr soll ein neues externes Verwaltungsratsmitglied ins Aufsichtsgremium einziehen.

Hintergrund dieser Verselbstständigung ist, dass SBB Cargo neue Investoren finden will, die sich mit einer Minderheit am Unternehmen beteiligen. Dieses Ziel wurde bereits letzten Herbst kommuniziert. Die Suche nach entsprechenden Investoren läuft noch.

(sda/tdr)