Überraschender Vorschlag des Evalutionsgremiums der Migros: Jeannine Pilloud, ehemalige Personenverkehrsleiterin und Konzernmitglied der SBB, soll Migros-Präsidentin werden. Sie wird zusammen mit Ursula Nold für das Gremium kandidieren. Das hat der Grossverteiler am Freitag bekannt gegeben.
Pillouds Name ist neu im Spiel. Ursprünglich war ihn mehreren Berichten Doris Aebi als Favoritin für das Amt genannt worden. Die Headhunterin ist aktuell Vizepräsidentin der Migros und sitzt seit 2003 in der 23-köpfigen Verwaltung. 2012 kandidierte sie fürs Präsidium und verlor gegen Andrea Broggini.
Erste Frau in der SBB-Chefetage
Jeannine Pilloud sitzt bereits in den Verwaltungsräten von Mobilfunkbetreiber Salt, der IT-Consulting-Firma IPT und wurde unlängst als neues Mitglied im Verwaltungsrat von Ascom vorgeschlagen. Die SBB hat ebenfalls am Freitag mitgeteilt, Pilloud von ihrer Aufgabe als Delegierte für ÖV-Branchenentwicklung zurücktreten wird. Dabei sei von Anfang an vereinbart gewesen, dass sie externe Verwaltungsratsmandate übernehmen werde.
Pilloud stiess 2011 zur Staatsbahn und war die erste Frau in deren Konzernleitung. Sie leitete sieben Jahre den Personenverkehr, mit 13 000 Mitarbeitern die grösste Division der Staatsbahn.
Wahl am 23. März
Ursula Nold ist die interne Kandidatin. Die Dozentin an der Padägogischen Hochschule Bern präsidiert seit 2008 die Migros-Delegiertenversammlung. Die Wahl findet am 23. März in Zürich statt.
Das Evalutionsgremium sowie die Verwaltung und das Büro der Delegiertenversammlung schlägt Jeannine Pilloud explizit zur Wahl vor.
Würde sie Präsidentin werden, wäre sie die erste externe Person an der Spitze des orangen Riesen. Die Präsidenten davor – Pierre Arnold, Jules Kyburz, Claude Hauser und Andrea Broggini – waren allesamt bereits bei der Migros tätig. Die Kampfwahl dürfte spannend werden. Schliesslich verfügt Ursula Nold als Präsidentin des Wahlgremiums über eine breite Unterstützung.