Der Schweissanlagenbauer Schlatter hat zwei neue Investoren, die unterschiedliche Ziele verfolgen: Metall Zug sieht die Schlatter-Beteiligung als reines Finanzinvestment, das den neuen Investoren ein längerfristiges Aufwärtspotenzial bietet, da das Unternehmen heute wieder solide dasteht (siehe auch «Handelszeitung» Nr. 36 vom 5. September 2007). Investorin Huwa hingegen scheint gegenüber ihrem neuen Engagement deutlich fordernder zu sein.

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«Schlatter hat in den letzten Jahren gute Fortschritte erzielt, doch muss das Unternehmen operativ noch besser werden», beurteilt Huwa-CEO Kurt Fischer den Konzern, der 2006 mit knapp 500 Mitarbeitenden einen Umsatz von 223 Mio Fr. erzielte. Schlatter verfüge über gute Produkte in seiner Nische und erreiche dadurch bereits eine weltweit führende Stellung in ihrem Markt. In welche Richtung sich die Gesellschaft weiterentwickeln soll, ist laut Fischer noch nicht definiert. Für den Huwa-Chef steht aber fest, dass Schlatter weiter wachsen müsse. Ihren Einfluss geltend machen will die Beteiligungsgesellschaft über dem Grossaktionär nahe stehende Personen, die im Verwaltungsrat Einsitz nehmen sollen.



Zukunftspläne ungewiss

Dass es zu Veränderungen im Verwaltungsrat kommen werde, erwartet auch Schlatter-CFO Werner Schmidli. Zu weiteren Neuerungen, welche die Strategie des Schweissanlagenbauers betreffen, kann er dagegen keine Angaben machen. «Nach dem Closing am 13. September 2007 werden wir mit den neuen Investoren zusammensitzen.» Finanzchef Schmidli weiter: «Positiv ist sicherlich, dass es sich bei den neuen Grossaktionären um Investoren handelt, die über einen industriellen Background verfügen und ein langfristiges Engagement im Auge haben.»

Fest steht, dass Schlatter vorerst weder für Metall Zug noch für Huwa zu einem neuen Standbein ausgebaut oder in einen bestehenden Geschäftsbereich integriert werden soll. «Das Unternehmen passt zwar als Metallverarbeiter sehr gut in unser Portfolio, doch ergeben sich keine Synergien innerhalb der Beteiligungen», ist Huwa-CEO Fischer überzeugt.

Weitere Übernahmen, die das bestehende Huwa-Portfolio ergänzen und allenfalls als Partner für Schlatter vorgesehen wären, sind nicht geplant. «Wenn sich für uns aber eine gute Gelegenheit ergibt, dann werden wir diese nutzen», so Fischer.

Die unterschiedlichen Pläne erstaunen, denn: Der Kontakt zu Schlatter ist sowohl bei Metall Zug als auch bei der Huwa Finanz- und Beteiligungs AG über die ehemalige Mehrheitsaktionärin Zurmont Finanz zustande gekommen. Und als Co-Investoren übernehmen die beiden Unternehmen am 13. September 2007 nun gemeinsam einen Anteil von 36,2% am Schweissanlagenbauer aus Schlieren.