Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat mit dem Schweizer Unternehmen Molecular Partners einen Reservations-Vertrag für ein Covid-19-Medikament unterzeichnet.
Wenn das Medikament die klinischen Tests erfolgreich durchläuft und für den Markt zugelassen wird, erhält die Schweiz prioritären Zugang, heisst es in einer Mitteilung. Bislang ist die DARPin genannte Therapie erst im Reagenzglas erforscht – die klinischen Studien sind für den Herbst geplant. Das Unternehmen hofft, dass erste Ergebnisse vor Ende dieses Jahres vorliegen.
Im jetzigen präklinischen Status zeige die Therapie «best-in-class potency» darin, das Virus zu bekämpfen, so CEO Patrick Amstutz in einem Statement.
200'000 bis 3'000'000 Dosen
Mit dem Vertrag sichert sich der Bund Zugang zu den ersten 200'000 Dosen des Covid-19-Medikaments sowie ein Recht auf Lieferung von 3 Millionen weiteren Dosen. Beim Medikament handelt es sich um ein Immunotherapeutikum. Im Ansatz sei die Therapie vergleichbar mit Mischungen von Antikörper-Therapien, mit denen das Virus neutralisiert werden solle, in einem Medikament.
Die Börse reagierte euphorisch auf die Meldung: Im frühen Handel sprang die Aktie der Biotech-Boutique um über 40 Prozent nach oben. Molecular Partners, gegründet 2004 als Spin-off der Universität Zürich, ist seit November 2014 börsenkotiert; die Aktie gehört zum breiter gefassten Marktindex SPI. Vor Publikation der BAG-Mitteilung wurde das Unternehmen zu 497 Millionen Franken bewertet.
Das Covid-19-Medikament aus Schlieren soll in erster Linie der Behandlung von mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen dienen. Es könne in gewissen Fällen aber auch prophylaktisch zum Schutz vor einer Infektion verabreicht werden, etwa für exponiertes Spitalpersonal oder andere Risikogruppen.
Zum finanziellen Engagement äusserte sich das Bundesamt nicht im Detail. Es gehe aber um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag, gab das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt.
Firma entwickelt eigene Wirkstoffklasse
Bei den DARPins-Therapien handelt es sich um künstliche Proteine, die Antigene erkennen und binden könnten. Im Mai meldete Molecular-Partners, dass mehrere Darpin-Kandidaten bei In-vitro-Potenzbewertungen das Virus vollständig neutralisieren konnten. Dies lasse darauf hoffen, dass schon sehr geringe Mengen für eine therapeutische Wirkung reichten.
Ein Punkt dabei: Die notwendigen antikörperähnlichen Eiweisse können in Bakterien produziert werden, während die üblichen Antikörper im Kampf gegen Viren in Zellen von Säugetieren vermehrt werden, was den Prozess verlängert.
Schon zuvor arbeitete Molecular Partners in der Forschung mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz zusammen – oder genauer: mit dem Labor Spiez.
Erst am vergangenen Freitag hatte das BAG einen Vertrag mit der US-Biotechfirma Moderna bekannt gemacht. Damit will sich der Bund 4,5 Millionen Dosen eines künftigen Impfstoffs gegen das Coronavirus sichern. Die Lonza soll den Wirkstoff dafür herstellen. Der Bund ist mit weiteren Impfstoff-Unternehmen im Gespräch. Insgesamt sind 300 Millionen Franken für die Beschaffung von Impfstoffen vorgesehen.
Im Kampf gegen Covid-19 bereite der Bund sich auf mehrere Szenarien vor. So sei es wichtig, auch auf weitere therapeutische Ansätze zu fokussieren, um schwer erkrankte Covid-19-Patientinnen- und Patienten zu behandeln, hält das BAG weiter fest.
(sda/tdr/rap)
1 Kommentar
Supergeschäft dank Panikmache. Wer Einwände äussert, wird mit Schlagwõrtern wie Verschwõrungstheoretiker oder Radikaler auf billigste Weise diskreditiert. Es ist Zeit zum Aufwachen. Covids gabs schon immer. Die Welt ist nicht anders als immer. In meinem gebildeten Bekanntenkreis glaubt niemand an die Covidpropaganda. Haben Sie bitte Mut, dies auch auszusprechen, wenn Sie nicht daran glauben! Oder leben wir bereits in einem Mundtot-Regime, wie der ehemaligen Sowjetunion?
Bitte versuchen Sie zu recherchieren und schalten Sie den gesunden Menschenverstand ein. Die offizielle Meinung muss doch hinterfragt werden dürfen. Wir sind doch keine Dummies!