Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft können auch Schweizerinnen sich beim Dessous-Spezialisten Hunkemöller einkleiden. Im Dezember öffnet das erste Geschäft in der Schweiz. Doch wo? Hoffnungen können sich sowohl Spreitenbach als auch Ebikon machen, wo bald die Mall of Switzerland eröffnet.

In der Poleposition liegt das Shoppi Tivoli in Spreitenbach: Der Medienverantwortliche Kevin Zimmerli geht aktuell vom Start Mitte bis Ende November aus - und der Premiere für Spreitenbach. Demgegenüber steht eine Pressemitteilung von Hunkemöller, laut dieser soll die erste Eröffnung erst im Dezember stattfinden.

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Personalsuche läuft

Für die Mall of Switzerland ist demnach noch nicht alles verloren. Diese eröffnet zwar bereits Anfang November, einige Geschäfte starten aber mit Verzögerung. Laut den Presseverantwortlichen des künftig zweitgrössten Einkaufstempels der Schweiz gilt dies auch für Hunkemöller. Einen offiziellen Eröffnungstermin geben sie nicht preis, es soll aber noch vor Weihnachten so weit sein. Noch mangelt es Hunkemöller dort an Personal: Auf der Firmenwebseite werden ein Filialleiter und drei weitere Mitarbeiter gesucht.

Die Filiale in der Luzerner Riesenmall soll nur eine von vielen in der Schweiz sein: Das Unternehmen sieht hierzulande in den nächsten Jahren Potenzial für 40 bis 50 Geschäfte. Vier sollten es eigentlich schon in diesem Jahr werden – doch dieses Ziel vom August wird kaum mehr zu erreichen sein.

Schneller Gewinn

Die Expansionsstrategie ist klar und doch könnte bald alles anders kommen. Denn der Hunkemöller-Besitzer, die US-Private-Equity-Gesellschaft Carlyle Group, soll sich einen Verkauf überlegen. Das berichtet die niederländische Zeitung «De Telegraaf» mit Berufung auf Quellen von Bloomberg.

Erst Anfang 2016 hatte die Beteiligungsgesellschaft das Traditionsunternehmen übernommen. Davor war dieses in Besitz von PAI Partners, einer Private-Equity-Firma aus Frankreich. Gemäss «Telegraaf» spekulieren die Amerikaner auf einen hohen Gewinn. So wollen sie beim Verkauf offenbar über 600 Millionen Euro lösen. Deutlich mehr als die 400 bis 500 Millionen Euro, die sie Insidern zufolge für Hunkemöller bezahlt hatten.

Expansion auch ausserhalb der Schweiz

Anlässlich des Kaufs lobte ein Investorenvertreter Hunkemöller für die Entwicklung hin zum grossen europäischen Omnichannel-Lingerie-Brand. Auch in schwierigen Zeiten hätte dieser – anders als die Konkurrenz – Marktanteile gewinnen können. Mit der Expansion in der Schweiz, aber auch in Deutschland, wo bis Ende 2019 300 Ladengeschäfte geplant sind, wollte man diese Entwicklung fortsetzen. Nun könnte der grosse Gewinn aber zu verlockend sein, als dass die Besitzer am Investment festhalten, bis die Pläne Realität werden.

Nach PAI Partners und der Carlyle Group ist es gut möglich, dass Hunkemöller in den Händen einer Private-Equity-Firma bleibt. Vor zwei Jahren war die New Yorker Firma Sycamore Partner im Gespräch. Im letzten Moment aber scheiterte der Kauf und die Carlyle Group bekam den Zuschlag. Vielleicht macht Sycamore nun das Rennen und die New Yorker übernehmen die Geschicke über 4000 Mitarbeiter, rund 800 Geschäfte in 23 Ländern - und bald auch mindestens zwei in der Schweiz.