Die Schweizer Firma Supreme Foodservice GmbH stand am Montag vor einem US-Gericht und bekannte sich schuldig. Das Unternehmen mit Sitz in Glarus hat zugegeben, dass es den Vereinigten Staaten zu viel für Lebensmittel und abgefülltes Wasser verrechnet hat, die es den Truppen in Afghanistan geliefert hatte.
Zwischen 2005 und 2013 hatte die Firma diverse Verträge mit dem US-Militär, die sich gesamthaft auf 8,8 Milliarden Dollar summierten. In dieser Zeit hat das Unternehmen 48 Millionen Dollar illegale Profite gemacht.
Der Logistikkonzern wird in Folge zu einem Bussgeld von 434 Millionen Dollar verknurrt. 288 Millionen Dollar bezahlt die Firma in Zusammenhang mit dem Schuldeingeständnis, mit weiteren 146 Millionen Dollar werden Ansprüche aus US-Zivilverfahren begraben. Der Fall wurde durch einen Whistleblower ins Rollen gebracht.
Heimlicher Weltkonzern
Die Supreme-Gruppe ist ein heimlicher Weltkonzern. Sie beliefert nicht nur das US-Militär, sondern schickt auch russische Antonow-Transportflugzeuge oder amerikanische Boeing 747 um die Erde, taucht im Irak und im Kosovo auf, im Tschad oder in Liberia, auf den Falklandinseln oder in Darfur.
Der Logistikkonzern hat sich darauf spezialisiert, die gefährlichen Ecken dieser Welt zu beliefern. Bei Friedens- und Kampfmissionen beschafft er den Militärs, was sie davor und danach benötigen: Nahrung, Freizeitkleidung, Treibstoff. Und im Angebot findet sich auch die vollständige Ausrüstung für Abstimmungen in abgeschiedenen Gegenden: Urnen, Wahlkabinen, Stempelfarbe, Registerkarten.
(ise mit reuters)