Der Streit zwischen Bernhard Burgener, Medienunternehmer und künftiger Präsident des FC Basel, und der deutschen Constantin-Medien geht in eine weitere Runde: Vergangene Woche hat ein Baselbieter Gericht Burgener superprovisorisch untersagt, Veränderungen an den Beteiligungen der von ihm geführten Highlight Communications vorzunehmen. Das zeigen zwei Verfügungen, die der «Handelszeitung» vorliegen.
Hintergrund ist der Streit zwischen der von Burgener geführten Highlight Communications und deren Hauptaktionärin, der deutschen Constantin-Medien. Im Fokus stehen das Geschäft mit Sportrechten und das deutsche Filmstudio Constantin, direkte Töchter von Burgeners Highlight mit Sitz in Pratteln BL.
Streit ums Filmgeschäft von Constantin
Die Konzernführung unter Fred Kogel hat vergangenes Jahr angekündigt, aus dem Filmgeschäft aussteigen und sich auf den rentableren Sportrechtehandel konzentrieren zu wollen. Filmfan Burgener dagegen will am Geschäft des deutschen Studios festhalten. Seit langem läuft daher ein juristischer Disput um die Stimmrechte von Constantin-Medien, von denen Burgener rund einen Drittel kontrolliert. Burgeners Gegner um den Grossaktionär Dieter Hahn halten ebenfalls einen Drittel.
In einem letzten Akt hat Burgener in der Schweiz zwei Stiftungen gegründet, die notfalls die zwei strittigen Geschäftsbereiche übernehmen würden, wie aus dem Zweck der Stiftungen zweifelsfrei hervor geht. So heisst es etwa in der Cineprotect Stiftung, Zweck sei der «Erwerb, das Halten und die Übertragung von Beteiligungen, sowie die Ausübung der damit verbundenen Aktionärsrechte, an der Constantin Film AG». Ähnlich ist die Konstellation bei der in Luzern angesiedelten Sitftung Skywall Dr, bloss in Bezug auf die Sportrechtefirma Team Holding.
Optionen auf den Erwerb der Aktien
Die «Finanz und Wirtschaft» berichtete unlängst, Highlight habe den beiden Stiftungen «Optionen zum zeitweisen Erwerb der Mehrheit der Stammaktien» eingeräumt. Sprich: Die Stiftungen könnten jederzeit die Kontrolle über das Film- und Sportgeschäft der Highlight-Gruppe übernehmen. Und damit die Absichten der mit Burgener verstrittenen Konzernmutter blockieren.
Dagegen hat sich diese nun gewehrt. So verfügt das Baselbieter Gericht im Fall der Constantin, Highlight sei «superprovisorisch untersagt, die von ihr gehaltenen Aktien der Constantin Film AG oder dieselben zu veräussern, insbesondere diese an Cineprotect (...) zu übertragen, sowie irgendwelche Vereinbarungen bezüglich dieser Aktien und den aus diesen Aktien fliessenden Rechten abzuschliessen.» Ähnlich lautet die Verfügung bezüglich der Team Holding.
Offenbar plant Burgener, das operative Geschäft der Highlight so lange zu blockieren, bis es ihm gelungen ist, die Kontrolle über die Konzernmutter zu übernehmen. Einst war Burgener CEO der Constantin Holding, verlor dort aber den Rückhalt der Generalversammlung. Seither streitet er sich mit Constantin-Grossaktionär Hahn.
Nun versucht Burgener, die von ihm kontrollierten Aktien und Aktionäre in seiner eigenen, ebenfalls börsenkotierten Gesellschaft Highlight Event and Entertainment (HLEE) zu bündeln. Über eine Kapitalerhöhung sollen dieser weitere Aktien zugeführt werden. Danach käme die HLEE auf 30 Prozent aller Aktien des Constantin-Konzerns. HLEE soll diese Aktien zum Kurs von 2.30 Euro den heutigen Aktionären abkaufen. An der Börse wird Constantin derzeit zu 1.88 Euro gehandelt.
Burgener bald Präsident des FC Basel
Bernhard Burgener hat die in Pratteln ansässige Highlight Communications aufgebaut und später das deutsche Filmstudio Constantin Film übernommen. Allerdings verlor er vor einigen Jahre die Kontrolle über die Aktienmehrheit im Konzern. Burgener hat unlängst angekündigt, den Profibetrieb des FC Basel übernehmen und als Präsident amtieren zu wollen. Seine Wahl gilt derzeit als sicher, wird sie doch vom bisherigen FCB-Vorstand unterstützt.
Highlight Communications ist eine Tochter von Constantin-Medien. Allerdings hält Constantin nicht sämtliche Highlight-Aktien. Seit langem wird daher über die rechtmässige Eigentümerschaft einzelner Highlight-Aktien gestritten, um so den Durchgriff von Constantin auf Burgeners Highlight zu verhindern.
Highlight hat bis anhin nicht auf eine Anfrage der «Handelszeitung» reagiert.