Die Lage auf dem Schweizer Modemarkt ist alles andere als einfach und sie dürfte sich so bald auch nicht bessern. Der hiesige Markt stecke in einer seiner schwierigsten Phasen, schreibt die Zeitung «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf jüngste Analysen der Credit Suisse, die wiederum auf GfK-Zahlen basierten.
Erste Modeunternehmen reagieren
Demnach seien die realen Umsätze der Kleider- und Schuhhändler bis Ende Juli um 4,1 Prozent gesunken. Das sei deutlich mehr als in den beiden Vorjahren. Laut Marktforscher GfK werden auf dem Schweizer Modemarkt jährlich knapp 10 Milliarden Franken umgesetzt. Die Situation habe sich deutlich verschärft, ein Schub nach unten sei zu beobachten, zitiert das Blatt Patricia Feubli, Marktanalystin bei der Credit Suisse.
Einige Kleiderverkäufer werfen das Handtuch. Das jüngste Beispiel ist Companys, der diese Woche Konkurs angemeldet hat. Andere Unternehmen wie Vögele Shoes haben reagiert und ihre Strategien angepasst. So werde das Unternehmen das Filialnetz von derzeit mehr als 300 Geschäften straffen, erklärt Geschäftsführer Max Manuel.
Personalabbau zum Teil unsausweichlich
Schwierig sei die Lage vor allem für jene Händler, die in guten Zeiten einen neuen, langfristigen Mietvertrag abgeschlossen hätten. Bei vielen sei das Verhältnis Mietzins/Umsatz ins Negative gekippt, zitiert die Zeitung den Manager eines grossen Modehändlers, der nicht genannt werden möchte. Da sei es unausweichlich, dass es zu Personalabbau komme.
In einem internen Analyse-Bericht schreibt die Credit Suisse, dass bis Jahresende nicht mit einer Entschärfung zu rechnen sei. Im Juli habe sich die Konsumentenstimmung spürbar verschlechtert und mit einer schnellen Erholung sei nicht zu rechnen, sofern der Franken auf dem heutigen Niveau verharre.
(awp/ccr)