Die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) in Genf versenkte im April 2011 die havarierte MSC Chitra samt gefährlicher Fracht auf offenem Meer. Das berichtet das SF-Wirtschaftsmagazin «ECO». Nach einer Kollision im Hafen von Mumbai bekam die MSC Chitra im August 2010 schwere Schlagseite und verlor mehr als 800 Tonnen Öl. Diese Havarie bekamen die Einwohner der Metropole zu spüren, die Küste war verschmutzt.
Die MSC Chitra fuhr unter panamesischer Flagge und hatte Pestizide geladen, was die Bergungsarbeiten erschwerte. Das Schiff wurde im April in internationalen Gewässer geschleppt und dort mit dem Gift versenkt. Dies ist laut der Uno-Konvention verboten. MSC hätte bei der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation der Uno (IMO) eine Bewilligung einholen sollen - was laut «ECO» nicht geschah.
Auch andere MSC-Praktiken werfen neue Fragen auf, etwa das sehr umstrittene Abwracken alter Schiffe im indischen Alang. Dort handwerken Wanderarbeiter ungeschützt mit gefährlichen Materialien wie Asbest und PCB, auch Ölrückstände gelangen oft direkt in die Umwelt.
Recherchen von «ECO» zeigen nun, dass MSC zu den grössten Kunden von Alang gehört. Nun wird die Firma von NGOs kritisiert - die Firma stelle Proftistreben über Menschenleben, zitiert das Wirtschaftsmagazin eine Vertreterin der NGO «Platform on Shipbreaking».
(chb)