Am lautesten klagen die Kasinobetreiber in den Tourismusorten. Für Pasquale Cunti, Kasinodirektor in Arosa, ist das Hauptübel die B-Konzession mit den Einsatzlimiten und den heruntergetunten Spielautomaten. «Die Kasinos leben von jenen Spielern, die höhere Einsätze wagen», sagt er. «Nach vier Monaten Betrieb geht es uns viel schlechter als erwartet», sagt Thomas Balzer in Zermatt. Am Fusse des Matterhorns fehlen bisher die als spielfreudig geltenden amerikanischen Gäste. Rolf Zingg vom Casino Interlaken hat das Budget von 15 Millionen Franken Bruttospielertrag auf 10 Millionen korrigiert. Er ist froh, wenn er eine schwarze Null schreibt.

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Peter Meier, CEO der Swiss Casinos, die in Pfäffikon SZ, St. Moritz und Schaffhausen drei B-Spielhäuser betreibt, ist nur mit der Entwicklung am Zürichsee zufrieden. St. Moritz und Schaffhausen enttäuschen.

«Die Tourismusstandorte waren mit der B-Konzession von Anfang an nie glücklich», erklärt Jolanda Moser, Leiterin der Geschäftsstelle des Schweizer Casino Verbandes (SCV). Folglich soll jetzt, so der einstimmige Tenor der B-Konzessionäre, in Bern der Gesetzgeber über die Bücher gehen. Jean-Marie Jordan, stellvertretender Direktor der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK), kontert das Jammern der B-Kasinos: «Entscheidender ist der Standort.»

Als Beweis dieser These gilt Mendrisio. Die Tessiner sind, trotz dem Nachteil einer B-Konzession, umsatzmässig die Nummer zwei in der Schweiz, nach Baden und noch vor den vier A-Kasinos Bern, Lugano, Luzern und Montreux. Dennoch sagt Jordan: «Stur sind wir nicht.» Er schliesst Lockerungen nicht aus. Schliesslich erhofft sich der Bund aus dem Spielbetrieb jährlich bis 420 Millionen Franken Abgaben für die AHV-Kassen.