Drei Schweizer haben den US-Vermögensverwalter Black-Rock in den letzten Jahren geprägt. Nun sind alle drei intern zum Thema geworden – aus unterschiedlichen Gründen.

Da ist zunächst der Ex-Nationalbankchef Philipp Hildebrand, der 2012 nach Devisentransaktionen seiner Gattin abtreten musste und bei BlackRock Unterschlupf fand: als Vice Chairman im Global Executive Committee, dem 20-köpfigen Führungsgremium des von Larry Fink gegründeten Unternehmens. Doch dort soll der Schweizer immer mehr auf Widerstand stossen.

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Vertreter des Führungsgremiums wurden verprellt

Laut einem Firmeninsider aus dem direkten Umfeld von Hildebrand soll er wichtige Keyplayer verprellt haben, allen voran die Mitgründer und BlackRock-Urgesteine Rob Kapito und Barbara Novick. Im Gremium soll aufgestossen sein, dass der Schweizer stark seine eigenen Ambitionen in den Vordergrund rücke, eigenwillig und mitunter über die Köpfe hinweg Entscheide treffe und diese nicht ausreichend mit der Zentrale checke, so der Insider.

Hildebrand verantwortet bei BlackRock unter anderem die globale Marktexpertise und das Geschäft mit nachhaltigen Anlagen, tritt aber auch stark in den Medien und der Öffentlichkeit auf. Noch soll er in Fink selber einen Fürsprecher haben, doch Firmenkenner gehen davon aus, dass es für Hildebrand unter den Nachfolgern des 67-jährigen Gründers dereinst schwierig werden dürfte. Dass es zu Friktionen im Gremium gekommen sei, wies ein Black-Rock-Sprecher erwartungsgemäss zurück: «Hildebrand und seine Kollegen schätzen einander sehr», die Schilderungen seien «unsinnig».

Unterschiedliche Auffassungen über Ausbau

Schon bessere Zeiten erlebt hat auch David Blumer. Bislang konzernweit für das Geschäft mit den alternativen Anlagen zuständig, räumte er im April überraschend den Posten und amtet seither nur noch als Senior Advisor sowie als Verwaltungsratspräsident der Schweizer Ländergesellschaft unter Mirjam Staub-Bisang.

David Blumer, 2013

Wurde zurückgestutzt: David Blumer.

Quelle: ZVG

Blumer hat das Geschäft mit alternativen Anlagen erfolgreich aufgebaut und innert drei Jahren auf 175 Milliarden Dollar verdreifacht. Doch immer noch ist man weit weg von der Konkurrenz, und Blumer soll mit dem Bereich noch weitaus grössere Pläne gewälzt haben. Es habe unterschiedliche Auffassungen darüber gegeben, wie schnell der Ausbau erfolgen solle und wie viele Mittel dafür investiert werden sollten, so ein Vertrauter von Blumer. Die Beraterlösung biete einen sanften Ausstieg, stehe Blumer mit der Firma doch nach wie vor in gutem Einvernehmen, «doch es würde mich überraschen, wenn er in zwölf Monaten noch bei BlackRock ist», so der Vertraute.

Auch hier hält die Medienstelle dagegen und betont, dass Blumer dem Unternehmen «auf unbestimmte Zeit» erhalten bleibe. Der Rückzug Blumers entspreche auch dessen Wunsch, mehr Zeit in Zürich zu verbringen. Der Bereich Alternative Investments werde weiter ausgebaut.

Bereits so gut wie sicher ist der Abgang des dritten Schweizers, Mathis Cabiallavetta, der seit 2007 im Verwaltungsrat sitzt und nächstes Jahr 75 Jahre alt wird. Das ist bei BlackRock die interne Altersgrenze für den Verwaltungsrat. Diese, so heisst es beim Unternehmen, werde strikt angewendet.

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