Der Patentstreit zwischen dem Technologieunternehmen Kudelski und dem US-Giganten Apple ist vom Tisch. Kudelski hat mit Apple ein entsprechendes Lizenzabkommen abgeschlossen ohne finanzielle Details zu nennen.
Mit der Einigung seien alle Patentstreitigkeiten zwischen Kudelski und Apple beigelegt, teilte Kudelski am Dienstag mit. Wie ein Kudelski-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur sda ausführte, ging es um den Schutz von Videoinhalten, bei dem Kudelski eigene Patente durch Apple verletzt sah. So habe Apple Verschlüsselungstechnologie von Kudelski bei der Verbreitung von Videos via iPhone oder iPad genutzt.
Spekulation über die Lösung
Es war allerdings nicht in Erfahrung zu bringen, wie die Einigung zwischen dem Technologiegiganten Apple und Kudelski konkret aussieht.
Andreas Müller, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank ZKB sagt, dass in ähnlich gelagerten Fällen bis anhin der Beschuldigte eine Einmalzahlung im ein- bis tiefen zweistelligen Millionenbereich geleistet hätte. Zudem hätten sich die Kontrahenten auf eine gegenseitige Nutzung von Patenten geeinigt. So könnte nun auch die Lösung aussehen, die Kudelski mit Apple gefunden hat.
Verbot für Apple in Deutschland
Die aktuelle Beilegung von Patentstreitigkeiten steht in Zusammenhang mit einem Urteil des Landgerichts Düsseldorf von Mitte März, bestätigt der Kudelski-Sprecher. Damals hatte das Gericht befunden, dass Apple mit einigen seiner populären Anwendungen gegen Patente des Schweizer Unternehmens verstosse.
Betroffen waren etwa der Musikdienst iTunes, die Videosoftware Quicktime sowie die Fernsehanwendung Apple-TV. Gemäss dem Urteil durfte Apple die Angebote in Deutschland nicht mehr verkaufen.
Bisher grösster Gegner
Kudelski ist auf Verschlüsselungssoftware spezialisiert und hat seit 2012 eine ganze Reihe von Patentprozessen gegen mehrere Technologiekonzerne am Laufen. Ende Februar beispielsweise hatte sich Kudelski in einem solchen Fall mit dem amerikanischen Telekomanbieter Verizon geeinigt, Mitte April mit Yahoo. Apple war bis anhin jedoch die grösste Firma, mit der Kudelski um Patentverletzungen gestritten hat.
An der Schweizer Börse stieg am Dienstag der Titel von Kudelski in einem schwächeren Markt vorübergehend auf 21,60 Franken und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2011.
(sda/jfr)