Führungskräfte der Schweizer Uhrenindustrie sehen während der Coronavirus-Krise noch kein Licht am Ende des Tunnels. Rund 85 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage rechnen mit trüben Aussichten für die Uhrenbranche.
Dies geht aus der jüngsten Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte zur Schweizer Uhrenindustrie vom Montag hervor. Die betroffenen Unternehmen seien allerdings während der Coronavirus-Pandemie nicht untätig gewesen, sondern investieren erheblich in ihre Marken und die Kundenpflege, hiess es weiter.
Einkaufserlebnis bleibt entscheidend
Investitionen in die Kundenpflege nehmen die Schweizer Uhrenfabrikanten laut der Studie vor, weil das Einkaufserlebnis immer noch als wichtiges Element beim Kauf einer Uhr gelte. So priorisierten sie Omnichannel-Strategien - also Kombinationen aus dem stationären Verkauf mit digitalen Elementen sowie internetbasierten Absatzkanälen.
Über 70 Prozent der von Deloitte befragten Führungskräfte in der Uhrenbranche glauben, dass Offline-Kanäle über alle Preiskategorien hinweg gesehen auch in Zukunft dominieren werden. Daher setzten sie auf ein Kundenerlebnis, bei dem das Personal mit mobiler Technologie ausgerüstet sei und auf neue Handy-Apps. Technologien, wie erweiterte oder virtuelle Realität, spielten im Moment allerdings keine grosse Rolle. Anschauen, Anfassen und Anprobieren spiele in dem Geschäft weiterhin eine zentrale Rolle, hiess es diesbezüglich von Deloitte.
Wachsender Markt für gebrauchte Uhren
Ausserdem versuchten die Hersteller, Fuss auf dem Markt für gebrauchte Uhren zu fassen. So wollen die Firmen laut Deloitte damit einerseits einen Anteil dieses wachsenden Marktes für sich beanspruchen, um dem zyklischen Wesen der Branche entgegenzuwirken. Andererseits solle mittels Rückkaufprogrammen der Absatz neuer Uhren angekurbelt werden, hiess es weiter.
Das Geschäft mit Vintage-Uhren floriert, im Gegensatz zu den Neuverkäufen. Jetzt startet ein weiterer Player im Occasionshandel. Mehr hier.
(sda/gku)