Der Warenprüfer SGS bestätigt Gespräche mit Bureau Veritas über eine mögliche Fusion. Dies, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte, die beiden Unternehmen befänden sich in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Zusammenschluss.
Es gebe jedoch keine Garantie, dass die Gespräche mit dem französischen Konkurrenten zu einer Transaktion oder einer ähnlichen Vereinbarung führen würden, teilte SGS am Mittwoch weiter mit. Man werde die Angelegenheit auch nicht weiter kommentieren.Deal bald unter Dach und Fach?
Bloomberg hatte am Dienstagabend berichtet, der Deal könne bereits in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Die Nachrichtenagentur berief sich dabei auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Die Gespräche seien weit fortgeschritten, könnten sich aber noch verzögern oder scheitern, so Bloomberg weiter. Zusammen hätten die beiden Unternehmen einen Marktwert von fast 35 Milliarden US-Dollar.
Der Bericht schreckt die Anleger auf. Zur Börseneröffnung am Mittwoch sinken die Valoren von SGS um 3,5 Prozent auf 89,35 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember.
Bisher einzigartige Transaktion
Vom Umsatz her ist der Schweizer Warenprüfer grösser. SGS setzte im Jahr 2023 6,6 Milliarden Franken Franken um, während Bureau Veritas ein Umsatz von 5,9 Milliarden Euro (umgerechnet rund 5,4 Milliarden Franken) erwirtschaftete.
Wie die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar am Mittwochmorgen schreiben, wächst der französische Konkurrent derzeit etwas schneller als SGS und war zudem im Jahr 2023 mit einer bereinigten EBIT-Marge von 15.9 Prozent etwas profitabler als SGS mit 14.7 Prozent. Bezüglich Börsenkapitalisierung ist SGS mit 17,6 Milliarden Franken allerdings deutlich grösser als die Franzosen mit 13,5 Milliarden Euro (umgerechnet rund 12,7 Milliarden Franken) rund .
«Die bestätigten Verhandlungen über eine mögliche Fusion von SGS und BV kommen für uns überraschend», schreiben die ZKB-Analysten in ihrem Kommentar weiter. Eine Transaktion ähnlicher Grösse habe es im Sektor bisher noch nie gegeben. «Da sich der Sektor momentan in einer sehr guten Verfassung befindet und auch sehr dynamisch wächst, würde eine Zusammenarbeit aus einer Position der Stärke angegangen.»
(sda/dob)