1. Die meisten Menschen verlieren oft nur deshalb Geld, weil sie zu gierig oder zu ängstlich sind. Sie investieren erst, wenn die Börsenkurse bereits in die Höhe geschossen sind. Weil sie hören, wie andere hohe Gewinne an der Börse erwirtschaftet haben, wollen sie nun auch.
Sie sind gierig geworden. Wenn die Kurse anschliessend fallen, löst das Angst vor weiteren Kursstürzen aus – und die Privatanlegerinnen und -anleger verkaufen ihre Aktien mit Verlusten. Lösung: Nur in Aktien investieren, an deren Geschäftsmodell Sie mit einem Zeithorizont von fünf und mehr Jahren glauben.
Dann können Sie bei Kursrückgängen eventuell sogar nachkaufen. Noch einfacher ist diese Lösung: Breit diversifiziert in einen Fonds investieren, der einen Weltaktienindex abbildet. Etwa den Vanguard FTSE All-World ETF, wie er auch im Core-Portfolio der «Handelszeitung» verwendet wird. Anschliessend darauf vertrauen, dass der Weltaktienindex über lange Zeiträume, also zehn oder mehr Jahre, fast immer steigt.
Das war auch in den vergangenen über hundert Jahren so – trotz zwei Weltkriegen und vielen anderen einschneidenden Ereignissen.
2. Mit langem Zeithorizont investieren. Wenn Sie an der Börse verdienen wollen, müssen Sie Geduld haben und langfristig investiert bleiben. Leider fehlt es vielen Menschen an der Geduld, und so verlieren sie Geld. Aber auch, weil sie sich von Gier und Angst leiten lassen – siehe Punkt 1.
3. Investieren Sie nicht einfach in eine Aktie, weil Ihnen der Kurs-Chart attraktiv erscheint, etwa wenn ein Titel auf ein 52-Wochen-Tief gefallen ist und Ihnen deswegen günstig vorkommt. Wenn die Aktie eine fundamentale Schwäche aufweist, könnte sie noch weiter fallen.
Umgekehrt bedeutet ein 52-Wochen-Hoch bei einer Aktie nicht, dass Sie nicht in diese Aktie investieren können.
Neu gibt es unter www.handelszeitung.ch/musterportfolios einen Online-Kanal, auf dem die «Handelszeitung» Musterportfolios präsentiert.
Das neue Satelliten-Musterdepot stellen wir hier vor.
Mit dem Gesamtmarkt im SPI Total Return ist auch das Satelliten-Musterdepot in den letzten Tagen leicht zurückgekommen.
Das Wochenminus liegt dabei bei rund 3 Prozent. Überproportional stark korrigiert hat die Aktie von Rieter.
Der Kurs des Herstellers von Textilmaschinen büsste auf Wochensicht rund 10 Prozent ein. Die aktuelle Kursschwäche der Aktie könnte damit eine gute Gelegenheit zum Einstieg sein. Nicht zu bremsen ist dagegen Cicor.
Seit der Depotaufnahme Anfang Juni bringt die Aktie des Spezialisten für elektronische Komponenten und Systeme bereits ein Plus von 25 Prozent. Die Kurssteigerungen sind operativ gut unterlegt.
So steigerte der Technologiekonzern aus Boudry in Neuenburg seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 7 Prozent auf 116,1 Millionen Franken.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern machte dabei einen Sprung um 63 Prozent auf 6,6 Millionen Franken.
4. Investieren Sie nicht alles Geld in eine einzige Aktie. Ebenso sollten Sie es vermeiden, in über vierzig Titel zu investieren. Sowohl eine Unterdiversifizierung als auch eine Überdiversifizierung ist schlecht. Sie sollten das richtige Gleichgewicht finden, irgendwo zwischen zehn und zwanzig guten Aktien.
Am besten mit einem Core-Satellite-Ansatz investieren.
5. Da Aktien innert Tagen einige Prozent gewinnen können, ist es sehr verlockend, das schnelle Geld damit verdienen zu wollen. Wer 10'000 Franken in eine Aktie investiert, kann innert Tagen 500 oder 600 Franken oder mehr dazuverdienen. Aber viele Menschen tappen in diese Falle des schnellen Geldes, kaufen und verkaufen dauernd Aktien, weil sie irgendwo wieder einen heissen Tipp gehört haben.
Unter dem Strich bleiben meist Kursverluste und dann noch die Kosten für den Handel der Aktien.
6. Vermeiden Sie Penny Stocks, wie sehr günstige Aktien genannt werden, die nur noch Rappen wert sind. Denken Sie nicht, dass Sie nicht viel verlieren können, wenn die Aktie für 10 Rappen erhältlich ist. Sie könnten die gesamten 10 Rappen verlieren.