Der ehemalige Siemens-Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger ist tot. Das bestätigte die Deutsche Börse, wo der 62-Jährige seit Mai 2012 im Aufsichtsrat sass. «Die Nachricht vom Tod unseres Aufsichtratsmitgliedes Heinz-Joachim Neubürger macht uns sehr betroffen», erklärte Deutschlands grösster Börsenbetreiber. «Herr Neubürger war für uns ein geschätzter Ratgeber und Gesprächspartner. Er wird uns als Mensch und als Aufsichtsrat fehlen.»
Laut Informationen von «Manager Magazin Online» soll sich Neubürger selber das Leben genommen habe. Dies habe das Medium aus dem Umfeld des Toten erfahren.
Neubürger war bis 2006 Finanzchef von Siemens. Ein später folgendes Ermittlungsverfahren im Rahmen der Korruptionsaffäre beim Münchener Konzern wurde gegen eine Geldauflage eingestellt. Sein einstiger Arbeitgeber forderte von ihm obendrein Schadenersatz. In erster Instanz wurde Neubürger zur Zahlung von 15 Millionen Euro verurteilt, legte gegen das Urteil jedoch Berufung ein.
Pflichtverletzungen nicht anerkannt
Im Dezember 2014 einigte sich Siemens nach eigenen Angaben mit Neubürger, den Streit gegen eine Zahlung von 2,5 Millionen Euro zu beenden. Neubürger erkannte die ihm vorgeworfenen Pflichtverletzungen damit nicht an.
In der Schweiz hatte im Herbst 2013 der Selbstmord eines Managers das Land erschüttert: Der damalige Swisscom-Chef Carsten Schloter nahm sich damals das Leben.
(reuters/tno/ama)