Die Idee könnte aus dem Zeitalter der Maschinenstürmer stammen: In Kanton Genf sollen Detailhändler künftig für jede Self-Scanning-Kasse 10'000 Franken Strafsteuer im Monat bezahlen – also ungefähr den Monatslohn zweier Kassiererinnen. Ziel ist, die Arbeitsplätze im Detailhandel zu sichern. Das eingenommene Geld soll in die Lehrlingsausbildung sowie an Geschäfte zurückfliessen, die ausschliesslich bediente Kassen haben.

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Noch diesen Sommer berät der Genfer Grossrat über den Gesetzesentwurf, der aus den Reihen der SP stammt. Migros und Coop bauen deshalb bereits ein Abwehrdispositiv auf. In einem Positionspapier rechnet die von Coop-Chef Joos Sutter präsidierte Interessengruppe Detailhandel vor, wie teuer die Unternehmen die Strafsteuer kommen würde: So müsste alleine Coop, die in Genf zurzeit 181 Self-Check-out-Kassen in Betrieb hat, jährlich 21,7 Millionen Franken zusätzlich dem Fiskus abliefern, wie die «Handelszeitung» berichtet.

Migros in Genf weniger betroffen als Coop

Etwas besser käme die Migros weg: Sie betreibt im Kanton bloss 17 automatische Kassen und müsste «nur» 2 Millionen Franken Steuern berappen. Würde die Steuer schweizweit eingeführt, müsste Coop zusätzliche Steuern von 170 Millionen Franken zahlen, Migros insgesamt 150 Millionen Franken.

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