In der Schweiz hat ihn kaum jemand auf dem Radar. Doch bei ausländischen Detailhandelskonzernen ist Sergio Bucher ein richtig grosser Name. Der studierte Ingenieur der angewandten Mathematik, der die schweizerische und spanische Staatsbürgerschaft hat, war schon für internationale Firmen wie Puma, Nike, Inditex und Cortefiel tätig. Spätestens als Bucher von 2013 bis 2016 das europäische Modegeschäft von Amazon führte, empfahl er sich für grössere Aufgaben.
In der Folge übernahm Bucher die Spitze der traditionsreichen britischen Warenhausgruppe Debenhams. Eine beinharte Zeit in London war das, von 2016 bis 2018 sanierte und reorganisierte der Hispano-Schweizer die strauchelnde englische Firma. Mit einem Besitzerwechsel kam im Frühling 2019 dann das Aus für Bucher bei Debenhams.
Jetzt taucht Bucher wieder auf – als Vorstand Brands & Retail bei der Otto Group. Das Hamburger Unternehmen, hierzulande meist nur mit dem Otto-Versand in Verbindung gebracht, ist heute eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit über 50 000 Angestellten. In seiner neuen Rolle ist Bucher unter andrem zuständig für die Multikanal-Aktivität des Heimeinrichters Crate and Barrel, des Kaufhauses Manufactum sowie des Jäger- und Sportschützen-Ausstatters Frankonia. Prognose: Von Bucher wird noch einiges zu hören sein. Auch wenn der Schweizer Radar taub bleibt.
(ag)