Werkstoffingenieurin Melis Sawerschel hat sich über ein Jahrzehnt lang ihre Sporen in der grossen weiten Konzernwelt abverdient – zuletzt als Vizepräsidentin für Digitalisierung bei der Credit Suisse in der Schweiz.
Dann hat es der gebürtigen Türkin gereicht: «Ich habe alles erreicht, was ich wollte. Bis ich merkte, dass ich mich nur weiterentwickle, wenn ich mich selbständig mache.»
2017 gründete sie das Label She is Rebel, einen Modeversand für «selbstbewusste Frauen, die sich nicht dafür schämen sollen, sexy und intelligent zu sein. Blond is smart, füllig ist schön.»
Hersteller in der Türkei
Noch 2019 will sie einen sechsstelligen Umsatz erreichen. Das Geschäftsmodell kommt bereits gross daher: in Europa die Ware bestellen, während die Kunden zu 40 Prozent in den USA, 40 Prozent in der Schweiz und 20 Prozent in Europa sitzen. Bezahlt wird online. Post und TNT stellen zu. So simpel wie bei den Zalandos dieser Welt.
Sonst will sie alles anders machen: persönlicher, exklusiver. Für Sawerschel arbeiten Angestellte und Freelancer. «Um kosteneffizient und nah an den Herstellern in der Türkei und Frankreich zu bleiben.» Sawerschel mag im Modebusiness ein Küken sein, aber wenn es ums Geschäft geht, ist sie ein alter Hase.