«Konglomerate alten Zuschnitts, also grosse und breit angelegte Konzerne, haben keine Zukunft mehr», sagte Kaeser der «Augsburger Allgemeinen». «Und diese Erkenntnis ist keine Modeerscheinung.»
Der 63-Jährige, der im Februar nach gut sieben Jahren die Spitze von Siemens verlässt, hatte den Münchner Industriekonzern in den vergangenen drei Jahren in seine Einzelteile zerlegt, vor allem um den Wert der einzelnen Sparten und des Kerngeschäfts sichtbarer zu machen.
Nur Durchschnitt reicht nicht
Die Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers ist an der Börse gelistet, die Mehrheit an der seit Ende September ebenfalls börsennotierten Energietechnik-Sparte Siemens Energy hat Siemens abgegeben. «Das ist wie im Sport: Wenn die besten in den Einzeldisziplinen gefragt sind, tut sich der Zehnkämpfer schwer. Wer da überall Durchschnitt ist, wird abgehängt», erklärte Kaeser in dem Interview sein Vorgehen.
«Die Digitalisierung verdrängt also die ineffizientesten Teile der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Mit der Aufteilung auf drei Unternehmen tragen wir dieser Entwicklung Rechnung.»
(reuters/tdr)