Der Technologiekonzern Bosch übernimmt das Joint Venture BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH komplett. Bosch zahlt drei Milliarden Euro für den 50-prozentigen Siemens-Anteil, wie das Unternehmen in der Nacht zum Montag mitteilte. Vor Vollzug der Transaktion sollen zudem jeweils 250 Millionen Euro an Siemens und Bosch ausgeschüttet werden. BSH passe von seiner strategischen Ausrichtung sehr gut zur Bosch-Gruppe, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner.

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Der Konzern, der gleichzeitig einer der grössten Autozulieferer weltweit ist, will sich mehr und mehr auf das sogenannte «Internet der Dinge» konzentrieren. Darunter versteht man Hausgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke, die technisch in der Lage sind, mit dem Internet zu kommunizieren.

50'000 Angestellte weltweit

Zu BSH gehören neben den Marken Bosch und Siemens auch Gaggenau, Neff, Constructa und Thermador. Das Unternehmen mit weltweit rund 50'000 Beschäftigten sieht sich als Nummer drei weltweit hinter Whirlpool und Electrolux . Im vergangenen Jahr hatte BSH trotz eines Umsatzrekords deutlich weniger Geld verdient. Unter dem Strich ging der Gewinn von 466 auf 306 Millionen Euro zurück.

Über die Komplettübernahme des 1967 entstandenen Gemeinschaftsunternehmens BSH war bereits monatelang spekuliert worden. Sie soll nach Zustimmung der Kartellbehörden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden. Im Juli berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Siemens-Aufsichtsratskreise, dass sich die beiden Unternehmen weitestgehend einig seien.

Der BSH-Verkauf bestätigt Siemens' Stossrichtung. Konzernchef Joe Kaeser zählt das Geschäft mit Haushaltgeräten nicht mehr zum Kerngeschäft. In der Nacht auf Montag verkündete der deutsche Konzern ausserdem, Dresser-Rand übernehmen zu wollen.

(awp/ise/ama)