Bei der deutschen Kaufhof-Kette kam er nicht zum Zug. Stattdessen will der österreichische Multimillionär René Benko (34) sein Geld nun in Schweizer Geschäftsimmobilien anlegen. «Wir werden in der Schweiz in den nächsten ein bis drei Jahren bis zu einer Milliarde Franken investieren», sagt er. Als lokalen Partner dazu hat er sich Standortberater Marc-Christian Riebe mit dessen Location Group ausgesucht. «10 bis 15 Objekte an Toplagen in Zürich, Genf, Bern und Basel» will Riebe für das Geld finden.
Mit seinem Partner, dem griechischen Milliardär GeorgeEconomou, besitzt Benko bereits Immobilien im Wert von 4,4 Milliarden Euro meist an österreichischen Citylagen, aber auch in München, Hamburg oder Köln. Benko hat ein illustres Netzwerk. An seiner Signa Prime ist Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking zu drei Prozent beteiligt. Im Beirat der Holding sitzen der Ex-Kanzler und jetzige Strabag-Präsident Alfred Gusenbauer sowie Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, einst Nachfolgerin von Jörg Haider bei der FPÖ. Zerstritten hat sich Benko hingegen mit Unaxis-Raider Ronny Pecik wegen des Kaufs von dessen Privatjet. Auch in der Schweiz ist Benko nach eigenen Angaben gut vernetzt. Zu seinen Freunden zählt er Lindt-Chef Ernst Tanner, Gratian Anda aus dem Bührle-Clan oder Rudolf Bär aus der gleichnamigen Bankiersfamilie.
In der Vergangenheit hatte Benko mit Reputationsproblemen zu kämpfen. Er sei bis unters Dach geleveraged, seine Holding sei ein Kartenhaus, war wiederholt zu hören. «Wir haben 50 Prozent Eigenkapital, sind also sehr konservativ finanziert», widerspricht er. Gegen seine Gruppe ermittelte die Staatsanwaltschaft Wien zwei Jahre lang «routinemässig» (Benko) wegen des Verdachtes der Geldwäscherei. Diesen Januar wurde er davon entlastet, das Verfahren wurde eingestellt.