Der schweizerische Bauchemie-Konzern Sika kann sich nur die Übernahme eines Teils der zum Verkauf stehenden Bau-Sparte von BASF vorstellen. Vorstandschef Paul Schuler sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag, Sika wäre etwa am Geschäft mit Dichtmitteln, Bodenbelägen und Mörtel interessiert.

«Wir würden uns das anschauen. BASF hat viele interessante Sachen, die wir übernehmen würden, wenn wir könnten.» Ein Gebot für die gesamte Bauchemie-Sparte des Ludwigshafener Konzerns, die bis zu drei Milliarden Euro kosten könnte, schloss Schuler aus Wettbewerbsgründen aber aus. Die Finanzierung der Übernahme wäre kein Problem, doch kämen Sika und BASF bei Betonzusätzen in einigen Märkten auf bis zu 80 Prozent Marktanteil, was die Kartellhüter auf den Plan rufen würde.

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Goldman Sachs bereitet einen Verkauf vor

BASF hatte die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, einen Verkauf der Bauchemie-Sparte vorzubereiten. Die Unterlagen seien aber noch nicht eingetroffen, sagte Schuler. Man werde nun abwarten, wann und wie sich der Konzern von der Sparte trennen werde. Ein Ausweg aus der Kartellproblematik könnte für Sika sein, sich mit einem der anderen Bieter zusammenzutun und die Sparte anschliessend untereinander aufzuteilen. «Wir prüfen alle Optionen», sagte der Vorstandschef dazu nur. Wie viel Sika für die interessanten Teile von BASF bieten würde, wollte er nicht sagen: «Ich weiss nicht - je billiger, desto besser.»

Sika hatte am Freitag dank starker Geschäfte im Nahen Osten, in Afrika und Osteuropa mit seinen Geschäftszahlen für 2018 die Erwartungen von Analysten übertroffen. Das liess die Aktie an der Schweizer Börse um mehr als vier Prozent steigen. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf den Rekordwert von 7,09 Milliarden Franken, der Nettogewinn um sechs Prozent auf 687,1 Millionen Franken. Dazu hätten auch die Eröffnung von elf Fabriken und die Übernahme von vier Unternehmen beigetragen. Für 2019 erwartet Sika eine Umsatzsteigerung von sechs bis acht Prozent und eine überdurchschnittliche Gewinnsteigerung. 

(reuters/tdr)