Er hätte das Amazon der Schweiz werden sollen: 2016 brachten Coop und Swisscom gemeinsam den Marktplatz Siroop an den Start. «Siroop will langfristig gemeinsam mit nationalen, regionalen und lokalen Drittanbietern der beliebteste Onlinemarktplatz sein und das beste Shoppingerlebnis der Schweiz bieten», hiess es damals in der Medienmitteilung. Mit grossen Werbekampagnen wurde der Brand anschliessend bekannt gemacht.
Gebracht hat es wenig: Zwei Jahre später scheint das hochgesteckte Ziel in weite Ferne gerückt zu sein. Erfolgt nun gar der Rückzug? Vergangene Woche verkaufte Swisscom sein Aktienpaket von 50 Prozent an Coop. Der Basler Detailhändler verkündete, Siroop mit dem Onlineshop Microspot zusammenzulegen – um Doppelspurigkeiten auszumerzen.
Nun schaltet Siroop offenbar den Rückwärtsgang ein: Mehrere Händler hätten gemeldet, dass laut einer Mitteilung von Siroop in der Übergangsphase der Betrieb reduziert werde, schreibt das E-Commerce-Beratungsunternehmen Carpathia auf seinem Blog.
Schneller Rückzug überrascht
Das bedeutet: Laut den Händlern werden ab sofort keine Promotionen mehr finanziert und keine Werbemassnahmen mehr durchgeführt. Konkret: Kein Google Shooping, keine AdWords, keine TV-Spots.
«Dass der Brand so schnell vom Markt genommen wird und die Massnahmen so drastisch zurückgefahren werden, überrascht nun sehr angesichts der immensen Investitionen, die man in den Aufbau der Marke getätigt hat», schreibt Carpathia weiter.
Wird Siroop nun doch zurückgezogen oder holt Coop Anlauf, um noch einmal richtig anzugreifen? Eine entsprechende Anfrage bei Coop ist noch offen.