Hohe (Bilanz-)Qualität, niedrige Volatilität, konsequente Kapitalrückzahlung an Anteilseigner, tiefe Bewertung (Value) – all dies sind Faktoren-Strategien, die in der Vergangenheit am Aktienmarkt systematisch zu Überrenditen geführt haben. Aktien, bei denen diese Eigenschaften stark ausgeprägt waren, entwickelten sich regelmässig und nachgewiesenermassen besser als der Gesamtmarkt. Kein Wunder also, dass immer mehr Investoren diese und andere Faktoren mithilfe kosteneffizienter Anlageinstrumente wie ETFs in ihre Portfolios integrieren wollen.
Besonders gefragt sind dabei so genannte Multi-Faktor-Strategien, bei denen verschiedene Einzelfaktoren kombiniert werden. Solche Ansätze erlauben es einerseits, Faktorprämien zu vereinnahmen und bieten andererseits ein höheres Mass an Diversifikation als einzelne Faktoren. Zugleich vermeiden sie die hohen Portfolioumschlagsraten, die mit aktiven Strategien wie etwa der zyklusabhängigen Rotation von einem Faktor in den anderen verbunden sind. Multi-Faktor-Portfolios haben somit das Potential, eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zu liefern, die Sharpe-Ratio zu steigern, Verluste zu begrenzen und bei all dem von der Kosteneffizienz passiver Investmentansätze zu profitieren.
Aber wie sollten Anleger vorgehen, wenn sie ein Multi-Faktor-Portfolio aufbauen wollen? Grundsätzlich haben sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Ansätzen – Lego oder Suppe. Bei der Lego-Strategie werden bausteinartig jeweils Portfolios einzelner Faktor-Strategien kombiniert. Beim integrierten Suppen-Ansatz hingegen werden Aktien ausgewählt, die jeweils in Bezug auf alle verschiedene Faktoren gut abschneiden. Empfehlenswerter erscheint allerdings der Lego-Ansatz, denn er ist gleichermassen einfach wie transparent und ermöglicht eine stärkere Ausprägung zu einzelnen Faktoren hin. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Belege untermauern den Lego-Ansatz.
Die wohl robusteste Möglichkeit, auf diese Weise ein Multi-Faktor-Portfolio aufzubauen, besteht darin, die sechs geläufigsten Faktoren in einem Portfolio gleich zu gewichten und regelmässig die Ausgangsgewichtung wiederherzustellen. Ein derartiges Portfolio bildet der MSCI USA Select Factor Mix Index ab. Er enthält die Faktoren Value, Qualität, Momentum, Low Volatility, Size und Yield, welche sich umfassender Anerkennung durch Investoren und Akademiker erfreuen.
Wie überzeugend das Konstruktionsprinzip des Indexes ist, bestätigt zudem die historische, simulierte Performanceentwicklung. Von März 2007 bis Juni 2017 hat der MSCI USA Select Factor Mix-Index nicht nur eine deutlich höhere Sharpe-Ratio als der Standard-Index MSCI USA, er hat sich auch besser entwickelt als fünf andere, einzelne Faktor-Indizes*. Nicht zuletzt schnitt er deutlich besser ab als der MSCI USA Diversified Multiple Factor Index, der den integrierten Suppen-Ansatz widerspiegelt. Seit 2001 hat der MSCI USA Select Factor Index seinen Mutterindex in 12 von 16 Jahren hinter sich gelassen**. In den übrigen Jahren war die Underperformance vergleichsweise gering. Kurz: Intelligent kombinierte Multi-Faktor-Portfolios können überdurchschnittliche Renditechancen mit Robustheit verbinden. Insbesondere der Lego-Ansatz hat diese Robustheit bisher eindrucksvoll verkörpert.
*Source: MSCI, Bloomberg, UBS Asset Management, data as of 30 June 2017.
**Source: MSCI, UBS Asset Management, data as of 28 April 2017.