Wer sein Vermögen von einer Schweizer Bank verwalten lässt, muss meist tief in die Tasche greifen. Die Unterschiede zwischen den Finanzinstituten sind jedoch laut einer Erhebung beträchtlich. Trotzdem wechseln nur wenige Kunden ihre Bank.

Zwar gab es auch in letzter Zeit wieder Gebührenanpassungen, zum Beispiel bei Raiffeisen (nach unten) und der Berner Kantonalbank (nach unten und nach oben). Das allgemeine Kostenniveau ist aber weiter konstant hoch, wie eine vom Online-Vergleichsdienst Moneyland durchgeführte und am Mittwoch veröffentlichte Erhebung zeigt. Dabei wurden die Kosten sowohl für Mandate im Rahmen der Vermögensverwaltung als auch der Anlageberatung der wichtigsten Schweizer Universal- und Kantonalbanken untersucht.

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Danach kostet eine klassische Vermögensverwaltung mit dem höchsten Aktienanteil für einen Betrag von 500'000 Franken im Durchschnitt mehr als 7'000 Franken pro Jahr oder 1,4 Prozent. Für einen Betrag von 1 Million Franken sind es knapp 13'700 Franken pro Jahr oder 1,37 Prozent.

Gebühren enthalten meist nicht alle Kosten

In diesen Gebühren sind aber nicht einmal alle Kosten enthalten, wie Moneyland festhielt: Meist kommen noch Steuern, Fremdwährungskosten, Börsen- und Produktgebühren hinzu. Besonders ins Gewicht fallen Fondsgebühren, die bei vielen Vermögensverwaltungsmandaten separat anfallen. So können gemäss Moneyland rasch noch einmal weitere Kosten von mehr als 1 Prozent hinzukommen.

Zu den teuersten untersuchten Anbietern gehört die UBS mit dem Mandat «Manage Advanced»: Für ein Mandat mit mittlerem Aktienanteil zahlen Kunden mit einem Anlagebetrag von 250'000 Franken 4'375 Franken, für ein Mandat mit hohem Aktienanteil sogar 5'000 Franken pro Jahr.

Am tiefsten sind die Kosten bei der Sparkasse Schwyz. Dort fallen bei einer Anlagesumme von 250'000 Franken mit mittlerem Aktienanteil mit einem ETF-Mandat Kosten von 1'875 Franken pro Jahr an.

Noch günstiger sind digitale Angebote, die meistens passive und kostengünstige Exchange Traded Funds (ETF) einsetzen. Zu den günstigsten Anbietern in der Schweiz gehören True Wealth mit einer Pauschalgebühr von 0,5 Prozent und ELVIA e-invest mit einer Pauschalgebühr von 0,55 Prozent.

Damit erhält der Kunde aber meist auch weniger. Im Gegensatz zu den Banken führen diese so genannten Robo Advisors meist keine Anlageberatung durch.

Kunden sind treu

Doch obwohl es zwischen den Instituten erhebliche Kostenunterschiede bei den Vermögensverwaltung gibt, erwägt nur ein geringer Prozentsatz der Kunden einen Wechsel der Bank. Gerade mal 12 Prozent der Vermögensverwaltungskunden würden in den nächsten Jahren einen Wechsel des eigenen Anbieters als «wahrscheinlich erachten», schrieb der Vergleichsdienst.

(awp/ccr)