Die gesamte Luftfahrt ist wegen Covid-19 in einer schweren Krise. Weil viel weniger geflogen wird, sind Airlines in ihrer Existenz gefährdet – und mit ihnen Flughäfen, Caterer und andere Firmen der Luftfahrtbranche.
Wegen dieser Problemen hat sich die Schweizer Politik eingeschaltet: Der Bund stellt Hunderte von Millionen Franken zur Seite, um die Airlines Swiss und Edelweiss, den Flugzeugverpfleger Gategroup sowie den Bodenabfertiger SR Technics zu stützen.
Der Bundesrat wappnet sich aber auch für den Fall, dass einer der grossen Aviatikdienstleister doch zusammenbricht. Er hat den Flughafen Zürich und die zwei anderen nationalen Airports beauftragt, sich entsprechend vorzubereiten. Das soll ein Grounding des Flugbetriebs verhindern: Gategroup versorgt die Flugzeuge mit Essen, SR Technics wartet die Flieger, und Swissport ist für die Abfertigung besorgt – ohne solche Services kann ein Flughafen nicht operieren.
«Reine Vorsichtsmassname»
Um den Auftrag aus Bern zu erfüllen, hat der Flughafen Zürich nun an seinem Sitz in Kloten eine neue Gesellschaft gegründet, die «Airport Ground Services AG». Sie «bezweckt die Erbringung flughafenbetriebsbezogener Dienstleistungen an Schweizer Landesflughäfen, insbesondere am Flughafen Zürich», wie dem Handelsregister zu entnehmen ist.
Die Gründung sei als «reine Vorsichtsmassnahme» zu verstehen, schreibt der Flughafen auf Anfrage von «HZ». Er gehe «weiterhin davon aus, dass die in Zürich tätigen flugnahen Betriebe aus eigener Kraft Wege aus der Krise finden. Derzeit besteht noch kein Anlass, dass diese Gesellschaft operativ tätig wird.»
Wie schlecht es insbesondere um den Caterer Gategroup bestellt ist, zeigt die Meldung von gestern Mittwoch: Das Unternehmen streicht in Zürich und Genf 350 Stellen. Und auch bei der Flugzeugwartungsfirma SR Technics sind Gerüchten zufolge 500 Schweizer Jobs gefährdet.