Ein Blick in die Bilanzen US-amerikanischer Technikgiganten wie Apple, Microsoft und Google dürfte so manchem Notenbanker Tränen in die Augen treiben. Denn die Konzerne halten derart viel Bargeld im Aktiven-Bestand, dass sie so manchen Staatshaushalt in den Schatten stellen. Apple allein sitzt umgerechnet auf fast 200 Milliarden Franken und hat damit mehr Geld auf dem Konto als Malaysia, die Türkei, Polen oder Indonesien.
Das Trio Apple, Microsoft und Google vereint 350 Milliarden Franken Bargeld. Damit liessen sich etwa die Staatsschulden von Griechenland auf einen Schlag tilgen. Und die sieben US-Unternehmen mit dem grössten Barvermögen – ausgenommen Finanztitel, die naturgemäss noch auf sehr viel höheren Beständen sitzen – horten zusammengenommen sogar eine halbe Billion Franken.
Das ist in etwa so viel Geld wie die Schweizerische Nationalbank hält, die immerhin die drittgrösste staatliche Währungsreserve der Welt verwaltet, hinter Japan und Saudi-Arabien.
Roche, Nestlé und Novartis an der Spitze
Gemessen daran nehmen sich die liquiden Aktiven in den Bilanzen börsenkotierter Unternehmen der Schweiz geradezu bescheiden aus, wie eine Analyse der «Handelszeitung» zeigt: Mit 11,7 Milliarden Franken in bar beziehungsweise auf kurzfristig kündbaren Festgeldkonten war der Pharmakonzern Roche zum letzten Bilanzstichtag der Cashkönig unter den Nicht-Finanztiteln des Standardwerte-Index SMI.
Es folgen Nestlé (8,8 Milliarden) und Novartis (7,1 Milliarden). Somit hält das Trio der mit Abstand grössten kotierten Konzerne des Landes auch die grössten Bargeld-Vorräte – gemessen an der Marktkapitalisierung halten die drei sogar unterdurchschnittliche Reserven.
Üppige Barreserven
Hier tun sich wiederum drei andere Konzerne hervor: Beim Elektrotechnikkonzern ABB und dem Luxusgüter-Konglomerat Richemont stehen jeweils knapp 6 Milliarden Franken Cash in der Bilanz, was zwischen 13 und 15 Prozent ihres aktuellen Börsenwertes ausmacht.
Und wer eine Aktie des Ölplattform-Betreibers Transocean kauft, der tauscht zum aktuellen Kurs sozusagen mehr als die Hälfte seines investierten Kapitals in Bargeld um. Auch andere Unternehmen sind üppig mit Barreserven ausgestattet, wie die Bildergalerie zeigt (siehe oben).
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