Die SBB produziert Tausende Tonnen Abfall jedes Jahr. Die Menge an Altpapier, Kehricht, Alteisen, Altglas, Holzmüll und Kupferabfall, die beim Unternehmen anfallen, entspricht in etwa dem Müllberg der Stadt Winterthur. Das zeigen die Unterlagen zu einem Ausschreibungsprojekt der Bundesbahnen.
In der Summe fielen bei der SBB im Jahr 2016 fast 28'000 Tonnen Abfall an. Die Angabe gilt für den ganzen Konzern und umfasst den Müll, der an Bahnhöfen, Werkstätten und Bürogebäuden zusammenkommt. Nicht einberechnet sind altes Rollmaterial, ausgediente Schienen oder Sonderstoffe wie Asbest.
Müllschleuder Zürich
Der normale Kehricht ist verantwortlich für 10'000 Tonnen. Das ist mehr als ein Drittel des gesamten Abfalls. Der Grossteil davon fällt in den siedlungsstarken Gebieten an. Am meisten Kehricht produziert die Region Zürich: Ein Fünftel des Mülls stammt von den SBB-Büros und den SBB-Bahnhöfen im Zentrum, Stadelhofen, Hardbrücke oder Altstetten. Zum Vergleich: Das Zürcher Umland – dazu gehören unter anderem Zug, Schaffhausen und Rapperswil – produziert nicht einmal halb so viel Kehricht.
Auf fast 12'000 Tonnen summiert sich die Menge an Alteisen und Stahl. Es ist der grösste Posten in der Abfallbilanz der SBB. Für das Gros des Alteisens sind die Region Mittelland und das Tessin verantwortlich. Oder genauer: die Standorte Olten und Bellinzona. Hier befinden sich zwei wichtige SBB-Standorte. Mit 800 Mitarbeitenden ist die Fertigungsstätte in Olten die grösste SBB-Fabrik. Im Werk in Bellinzona arbeiten über 400 Mitarbeitende.
Die Abfallzahlen der SBB sind annähernd so hoch wie der jährliche Müllberg der Stadt Winterthur. Die Eulachstadt entsorgt laut Angaben eines Sprechers jedes Jahr rund 20'000 Tonnen Hauskehricht. Die Gesamtmenge des Abfalls summiere sich auf über 38'000 Tonnen. Die Hälfte werde rezykliert.
Recycling ist auch bei der SBB ein grosses Thema. Einerseits ist der Bundesbetrieb gesetzlich dazu verpflichtet. Andererseits hat er sich den Schutz der Umwelt und nachhaltiges Handeln auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt will die SBB aber auch Geld verdienen mit ihrem Müll. «Die SBB strebt an, möglichst grosse Wertstofferlöse zu erwirtschaften», heisst es in den Ausschreibungsunterlagen. Und weiter: «Im Gegenzug sollen die Kosten für die Entsorgung von Abfällen möglichst tief gehalten werden.»